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Wenn Personaler kommunizieren im Juli, dann…

… eilt Indeed zu neuen Rekorden.

Bereits in der vorletzten Ausgabe unserer kleinen Kolumne hatte ich Ihnen vom Strategiewechsel bei der Stellenbörse Monster berichtet. Man wolle mehr wie Google werden, Content (hier: Stellenausschreibungen) aggregieren und dann fürs Auffindbarmachen kassieren. Die Stellenbörse Indeed macht das bereits und scheint auf Angriffskurs zu gehen. Man hatte nämlich im Mai zum ersten Mal mehr Traffic als die Konkurrenten Stepstone, eben Monster und Meinestadt.de. Dass ein Teil des Traffics einfach gekauft wird, wurde bereits auf dem Personalmarketing-Kongress eingeräumt. Mehr dazu im Blog von – nun ja – Indeed.

… spannen sie ihre Mitarbeiter ein.

Wir erinnern uns: Zappos schaltet keine Stellenanzeigen mehr, sondern schaufelt sich Kandidaten in einen Talentpool, der dann bei Bedarf entsprechend abgefischt wird. Wie man den Talentpool nun also befüllt, bleibt natürlich die Frage. Eine Möglichkeit ist Empfehlungsmarketing. Nutzen Sie doch einfach Ihre Mitarbeiter als Multiplikatoren! Die sind doch alle happy, oder nicht? Wie es gehen kann, berichtet Armin Wahls von firstbird, einem Unternehmen, das Mitarbeiterempfehlungsprogramme entwickelt, bei hrweb.at.

… kann es auch mal laut werden.

Wenn man nämlich Vertriebler sucht, muss man sich ganz schön anstrengen, wie die aktuelle Kampagne von Salesstaff.de zeigt. Vor allem, wenn man die dann auch noch als Zeitarbeitnehmer entsenden will. Man pfeift nämlich auf den Lebenslauf der Kandidaten, wie die zumindest in Berlin omnipräsenten Plakate rufen. Ob nun lautes oder leises Personalmarketing besser ist, fragt und beantwortet Mein Freund, die Abeitgebermarke – ja, heißt so!

… bleibt Geld ein Argument.

Und darum hat die Unternehmensberatung Kienbaum eine Studie durchgeführt, um zu erfahren, wie viel Geld denn Berufseinsteiger verschiedener Studiengänge so verdienen. Und das Magazin CIO widmet der Studie einen Drilldown – einen Artikel, der eher dicke als dünne Löcher bohren soll, wie die anderen Artikel in CIO natürlich auch. Lesen Sie selbst.

… ist jetzt auch noch Arbeitskräftemangel – global!

Das Manager Magazin interviewt den BCG-Partner Rainer Strack zu einer BCG-Studie, die einen globalen (kreisch!) Arbeitskräftemangel bis zum Jahr 2030 berechnet – anhand einer Fortschreibung bisherigen Wirtschaftswachstums und Produktivitätssteigerung. Allein in Deutschland würden bis dahin 10.000.000 Arbeitskräfte fehlen. Zur Veranschaulichung: Das sind etwa 909.090 Fußballmannschaften. Klingt nach guten Zeiten für Recruiter und Employer Brander, wenn Sie mich fragen!

… geht’s hinterm Regenbogen noch weiter!

Facebook ist zu 69 Prozent männlich. Google ist zu 61 weiß. Nicht die Nutzer allerdings, sondern die Mitarbeiter. Das amerikanische Branchenmagazin TechCrunch veröffentlich die Diversity-Kennzahlen von Facebook, Google, Yahoo und LinkedIn. Wenn man sich die mal so vor Augen führt, versteht man sehr schnell, dass all die Diversity-Programme für LGBT, Frauen, Minderheiten zumindest nicht nur Altruismus sind, sondern auch der Personalbeschaffung dienen.

Vor dem Hintergrund wirkt das Investment von Apple in die San Francisco Pride Parade schon fast lächerlich – okay, die Rechte am Coldplay Song könnten etwas mehr gekostet haben.

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Verständlich wird dann auch, warum der CEO von Mozilla wenige Wochen nach seiner Ernennung zurücktreten musste, als bekannt wurde, dass er für eine Initiative gegen die Homo-Ehe gespendet hatte.

… geht auch der Juli nicht ins Land ohne die Generation Y.

Das Blog des Employer Branding Dienstleister Universum Global fragt Sie, ja Sie, “Sprechen Sie Gen Y?” und hofft klammheimlich, dass Sie es nicht tun. Denn dann ist Hilfe nah, in Form von Universum Global. Aber im Ernst: Was meint die Generation Y denn eigentlich, wenn sie von der sagenumwobenen Work-Life-Balance spricht? Universum hat’s rausgefunden im 2014er Studenten-Survey. Ergebnisse.

… geht auch mal was ins Auge.

Und in diesem Fall Pfefferspray. Denn mit dessen Einsatz wirbt die Kantonspolizei des Kantons Schwyz recht unsubtil um Nachwuchs. Der Westen nennt es eine PR-Panne, andere werden da deutlicher.

… wird es Zeit für einen Hund.

Ich hätte natürlich auch was mit “kommen sie auf den Hund” machen können – mach ich aber nicht! Jedenfalls hat Die Zeit ein Interview mit dem Chef des – Achtung! – Bundesverbandes Bürohund geführt. Der “vertritt dabei gleichrangig die Interessen von Unternehmen, Hundebesitzern und Hunden.” Ziel ist, durch die therapeutisch-beruhigende Wirkung der Tiere Burnout und Stress vorzubeugen.

… kommt die Karriereplanung vom XING-Algorithmus.

XING hat ein neues Tool gestartet. FutureMe heißt’s und schlägt Ihnen Karriereschritte vor, basierend auf den Daten vergleichbarer Mitglieder. Eine sehr schöne Spielerei und sicher eine Möglichkeit aus den Unmengen von Daten, die bei Xing anfallen, Nutzbares und Gewinnbringendes zu schürfen. Wenn Sie also schon immer mal wissen wollten, ob Sie genug verdienen, alt genug sind und in der richtigen Stadt leben, dann probieren Sie es aus.

Die Daten von Xing fördern für meinen Job übrigens folgendes zu Tage: “Der/die typische Personalmarketer auf XING ist zwischen 38 und 43 Jahre alt, arbeitet in der Automotive-Branche und hat ein Jahresgehalt von etwa 55.500 Euro. Er/sie lebt in München, hat Wirtschaftswissenschaft, Verwaltung oder Psychologie studiert und beschreibt seine/ihre Qualifikationen mit Personalmarketing, Employer Branding und Hochschulmarketing”

Am spannendesten sind allerdings wirklich die Karrierepfade. So waren 92 Prozent der Personalmarketer vorher Trainee und 15 Prozent werden danach HR-Manager, 13 Prozent Projekt-Assistent – nun ja:

xing

Intensiver befassen sich mit FutureMe Eva Zils bei Online-Recruiting.net, Jo Diercks im Recrutainment Blog und Joachim Rumohr, der auch einige Gebrauchsanweisungs-Videos hat.

… werden Recruiter zu Topmodels.

Wirklich! Eine Reality TV Show, in der Recruiter um die Wette rekrutieren, oder wie die Huffington Post schreibt: “Putting America back to work, one eposide at a time”. Der Trailer der zweiten Staffel verspricht zumindest Drama:

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Das LinkedIn-Blog findet das eher lustig, aber sieht durchaus Realitätsbezüge, zumindest zum amerikanischen Recruiting Business.

… hat EY die besten Recruiter.

Und Marcus K. Reif, Leiter Recruiting und Employer Branding eben bei EY, fasst die Ergebnisse der Best Recruiters-Studie in seinem Blog zusammen. Das ist auch gutes Employer Branding für Recruiting-Abteilung von EY.

Sebastian Dietrich
Über den Autor: Unser Autor Sebastian Dietrich studierte Politik und Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in Potsdam und Berlin. Er arbeitet seit über zehn Jahren an der Schnittstelle von Human Resources und Public Relations, auf Agentur- wie Unternehmensseite.