Spielerisch zu professionellem Grafikdesign. Monique Zander, Brand Content Managerin bei 99designs beschreibt, inwiefern sich Online-Design-Wettbewerbe des Gamification-Ansatzes bedienen und wie dies das Erlebnis der Kunden und Designer nachhaltig positiv beeinflusst und einen spannenden Weg der Plattformkommunikation aufzeigt.
Spiele gehören in jungen Jahren zu den ersten Erfahrungen, sich mit anderen auszutauschen und Gemeinschaft zu schaffen. Mit ihnen lernen Kinder, untereinander zu kommunizieren und Sachverhalte auszuhandeln. Die Freude am Spielen nehmen wir bis ins Erwachsenenalter mit.
Spiele sind gesellig. Sie sind ein leichter Zeitvertreib und zugleich fesselnd und herausfordernd. Beim Spielen geht es nicht nur um das Gewinnen und Verlieren, auch wenn diese Aussicht einen weiteren Anreiz schafft. Vor allem implementiert das Wort „Spiel“ Spaß und Vergnügen. Die Freude am Spielen geht mittlerweile weit über Sport-, Gesellschafts- und Computerspiele hinaus. So findet man spieltypische Elemente unterdessen fernab des Wohnzimmers in nicht-spielerischen Kontexten. Ganz besonders in der Werbe- und Entertainmentindustrie hält die Gamifizierung, also das Bedienen spieltypischer Elemente Einzug und eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Ansprache, Kommunikation und Kundenbindung.
Wir wollen doch nur spielen
Ein spielerischer Rahmen gibt fremden Sachverhalten eine persönliche Note und lässt die Grenzen zwischen Sender und Empfänger schnell verschwimmen. Spiele sind Storytelling und Storytelling ist Emotionen. Erfolgreiche Kommunikation braucht Emotionen. Emotionen treiben unser Handeln und unsere Entscheidungen an.
Ein Online-Design-Wettbewerb bei 99designs zeigt deutliche Parallelen zum Spiel auf. In einem Design-Wettbewerb schreibt ein Auftraggeber online mithilfe eines Briefings ein Design aus, auf das sich dann nach dem Crowdsourcing-Prinzip beliebig viele Designer der Community mit Entwürfen bewerben können. Der Contest besteht aus vier Phasen: der Qualifizierungsrunde (4 Tage), in der alle Designer Entwürfe einreichen, der Finalistenauswahl (bis zu 4 Tage), der Finalrunde (3 Tage), in der bis zu sechs Designer ihre Entwürfe verfeinern, und der Gewinnerauswahl (bis zu 14 Tage), in der der endgültige Gewinner-Designer vom Auftraggeber bestimmt wird.
Vom Design-Briefing bis hin zur Auswahl des Siegers werden sowohl Auftraggeber als auch Designer auf eine gemeinsame Reise geschickt, die sie zu einem große Teil spielerisch absolvieren. Die Parallelen zum Spiel sind offensichtlich.
Der Weg zum Ziel
Jeder Design-Wettbewerb beginnt mit einem Briefing. Bereits hier sind spielerische Ansätze zu finden. So muss der Auftraggeber kein langes Textpamphlet verfassen, sondern wählt aus verschiedenen vorgegebenen Farben, Attributen und Entwürfen die aus, die seinen Wünschen am nächsten kommen.
Ein horizontaler Balken macht jederzeit deutlich, in welcher Phase des Wettbewerbs man sich befindet. Dieser Status ist vergleichbar mit dem Spielstand. Verschiedene „Spielzüge“ bringen ihn näher ans Ziel. Die User-Oberfläche ist visuell ansprechend, klar strukturiert und einfach zu beherrschen. Schließlich soll hier nichts nach harter Arbeit aussehen. Da macht alles gleich dreimal so viel Spaß.
Das Ziel
Es gibt eine Ziellinie, die es zu erreichen gilt, um das Spiel zu beenden und den Gewinn einzuheimsen. Für den Designer ist das Ziel, den Siegerentwurf einzureichen, für den Auftraggeber, ein professionelles, seinen Wünschen entsprechendes Design zu erhalten.
Die Regeln
Spiele brauchen Regeln. Das gilt auch für Design-Wettbewerbe. Die zeitliche Begrenzung der einzelnen Phasen, die begrenzte Anzahl an Finalisten oder auf Designerseite die Einhaltung von Copyright-Richtlinien sichern einen reibungslosen Verlauf.