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UPDAY-Analyse: Im Corona-Jahr sind Nachrichten gefragt wie nie

© Axel Springer

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Im Krisenjahr stieg der Nachrichtenkonsum um 32 Prozent. Harte Fakten wurden wichtiger – Corona und Trump dominierten die deutsche Nachrichtenlage. Das sind einige Ergebnisse einer Datenanalyse des Newsaggregators UPDAY, den jeden Monat 25 Mio. Menschen nutzen. Wie sich ihr Nachrichtenkonsum im Corona-Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr verändert hat, mit welchen Themen und Kategorien sich die Nutzer am meisten beschäftigt haben und welche Unterschiede es zwischen den europäischen Ländern gab, hat UPDAY in einer internen Datenerhebung untersucht.

NutzerInnen lesen viel häufiger Nachrichten als im Vorjahr

Länderübergreifend gilt: Das Interesse der UPDAY-NutzerInnen an Nachrichten war im Jahr 2020 so hoch wie nie zuvor. Die Zahl der monatlichen Sessions bei UPDAY stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent. Im Schnitt besuchten jeden Tag mehr als 7 Mio. NutzerInnen den News Service, eine Steigerung um gut 16 Prozent gegenüber 2019. Auf dem vorläufigen Corona-Höhepunkt am 16. März nutzten deutlich mehr als 11 Mio. NutzerInnen den News Service. 2020 erhöhte sich auch die Nutzungsdauer, und zwar um mehr als ein Fünftel. 90 Prozent der NutzerInnen gaben an, dass UPDAY für sie eine der wichtigsten Informationsquellen rund um die Corona-Pandemie ist. Für knapp die Hälfte der NutzerInnen ist es sogar die wichtigste.

Von dem hohen Nachrichteninteresse bei UPDAY profitieren auch die Verlage. Der Nachrichtendienst leitet die NutzerInnen nach einer kurzen Zusammenfassung auf die Seiten der Medienmarken weiter und generierte so im Jahr 2020 knapp 4 Mrd. Visits auf den Seiten der Publisher.

2020 zählen vor allem harte Fakten

2020 war das Jahr der Nachrichten. Das zeigt sich am deutlichsten im Bereich der „My News“, der individuell auf die persönlichen Vorlieben der UPDAY-NutzerInnen zugeschnitten ist. Während die „Top News“ von lokalen Redaktionen kuratiert werden, schlägt hier ein lernender Algorithmus den NutzerInnen Artikel vor, die sie dann auf der Seite des entsprechenden Verlages vollständig lesen können. Am erfolgreichsten waren 2019 in Deutschland, Spanien und Frankreich noch Themen aus der eher bunten Kategorie „Fashion/Beauty/Lifestyle“. Nicht so im Corona-Jahr 2020. Da führten Artikel aus der Rubrik „News“ länderübergreifend das Ranking an.

Auch die Kategorie „Politik“ gewann im vergangenen Jahr in den „My News“ an Bedeutung. In Deutschland und Italien folgte sie direkt auf dem zweiten Platz auf „News“ und machte damit im Vergleich zu 2019 zwei Plätze gut. In Großbritannien und Spanien avancierte sie vom vierten auf den dritten Platz – hinter „Fashion/Beauty/Lifestyle“.

Corona und US-Wahl beherrschten Nachrichten in Deutschland

In den „Top News“ war „Corona(virus)“ länderübergreifend das Schlagwort, das im vergangenen Jahr bei UPDAY am häufigsten vorkam. Im Gegensatz zu Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, wo sich die Top-5-Schlagworte alle auf Corona beziehen, lagen in Deutschland Themen rund um „Trump“ auf dem zweiten Platz. Dahinter folgen „Neuinfektionen“, „Bayern“ und „Infizierte“.

Auch ohne Corona und US-Wahlkampf finden sich zwei dieser Schlagworte ebenfalls im deutschen Ranking des Vorjahres: Neben „Trump“, der 2019 die Top Ten sogar anführte, ist auch „Bayern“ auf dem Treppchen (Platz 3). Die restlichen Top 5 des Jahres 2019 waren vom Brexit beeinflusst: „Brexit“ selbst war das zweitmeistgenutzte Schlagwort des Jahres, „Johnson“ folgt auf Platz 4, „EU“ auf Platz 5.

Britische Yellow Press sorgt für Ablenkung in Corona-Zeiten

Die fünf meistgeklickten Artikel drehten sich in Deutschland im vergangenen Jahr alle um Corona, ebenso in Italien und Frankreich. Anders sah es in Großbritannien aus: Am häufigsten geklickt wurde ein Artikel der Zeitung The Sun über den Tod der Moderatorin Caroline Flack. Auf Platz vier ordnete sich zwischen Corona-News das Outing des TV-Moderators Phillip Schofield ein. Auch in Spanien führte ein nicht-Corona Artikel das Ranking an: ein Marca-Bericht über den Tod des Fußballers Radomir Antic.

Deutsche sind die Lerchen unter den Nachrichtenkonsumenten, SpanierInnen die Eulen

Mit Ausnahme von Deutschland und der skandinavischen Länder begann der Nachrichtenkonsum in Zeiten der Corona-Pandemie 2020 überall in Europa später und endete früher als im Vorjahr. Deutlich mehr Menschen lasen über den Tag verteilt Nachrichten, anstelle den Abend dafür zu nutzen. Wann die NutzerInnen Nachrichten konsumierten, hing aber vor allem davon ab, in welchem Land sie sich befanden.

Die Deutschen waren morgens die ersten bei UPDAY: Jede zehnte Session fand vor 8 Uhr morgens statt. In Spanien dagegen waren es deutlich unter vier Prozent, in Großbritannien und Italien rund sechs Prozent und in Frankreich knapp sieben Prozent.

Während in Deutschland die Nutzung von UPDAY zwischen 7 und 20 Uhr relativ gleichbleibend war, gab es in Frankreich drei kleinere Anstiege. Je rund 8 Prozent der Sessions fanden um 8 Uhr, 12 Uhr und 20 Uhr statt. Die ItalienerInnen hatten eine deutliche Präferenz für die Tageszeit ihres Nachrichtenkonsum: Fast 16 Prozent der Sessions fanden zwischen 17 und 18 Uhr statt. Parallel, also zwischen 16 und 17 Uhr Ortszeit, nutzten auch die Menschen in Großbritannien verstärkt UPDAY.

In den Abendstunden waren die spanischen NutzerInnen am aktivsten. 40 Prozent der Besuche bei UPDAY fanden nach 18 Uhr statt, allein fast jede zehnte Session in der Zeit zwischen 19 und 20 Uhr. In Deutschland fiel rund jeder vierte Aufruf der App in die Zeit nach 18 Uhr.

Infografiken zu den Zahlen finden Sie hier >>

Quelle: PM Axel Springer