Die Social Media sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Immerhin stieg die Zahl der Nutzer von Facebook, Twitter, YouTube und Co. im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent. Und dieser Prozess setzt sich fort. Immer mehr Menschen tauschen sich online aus, ob zu Hause oder unterwegs.
Facebook als Platzhirsch der sozialen Netzwerke
Facebook war 2012 das führende Netzwerk in 127 Ländern. So bescheinigen es die Daten von Alexa. Der Anbieter freier, globaler Web-Metriken hält die Seitenzugriffe, Besucherzahlen und die Anzahl der Besuche fest. Der asiatische Markt ist zu Facebooks größtem Markt geworden, was die Nutzerzahlen in Höhe von 278 Millionen belegen.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat seinen Fokus auf die Entwicklungsländer im Online-Marketing gelegt. Dazu zählen Indien, Brasilien und Indonesien. Bis zum Jahr 2015 könnte der asiatische Kontinent zum größten Facebook-Universum werden. Lokale Adaptionen und sprachliche Anpassungen helfen beim Aufschwung nach.
Russland fast weißer Fleck auf Facebook-Weltkarte
Der russische Social Media Markt stellt für Facebook jedoch noch eine Herausforderung dar. An die Bedeutung von VKontakte und Odnoklassniki reicht Facebook bei Weitem nicht heran, obwohl inbesondere VKontakte Facebook sehr ähnlich ist. Die jungen russischen User tauschen hier vor allem Musik und Videos aus. Während VKontakte 100 Millionen User verzeichnet, dümpelt Facebook mit sieben Millionen Usern vor sich hin.
Twitter: Wachstum in Japan, England und in den USA
Twitter nimmt den zweiten Platz in der Social Media Hitliste ein. In Japan führt Twitter in der User-Gunst sogar vor Facebook und Mixi. Internationale Events wie die Olympischen Spiele in London sowie die Wahl zum US-Präsidenten verhalfen dem Netzwerk als globale Nachrichtenquelle zu weltumspannender Bedeutung. Twitter präpariert sich für neue Märkte, indem immer neue Sprachen und lokale Anpassungen hinzukommen.
Das drittplatzierte Netzwerk ist LinkedIn. In Kanada, Australien und Indien erfolgreich, ist es neben Xing eher businessdominiert. Und auch Xing erhält in Nordeuropa immer mehr Zulauf.
Nischennetzwerke wachsen
Daneben ist Badoo ein Gewinner unter den Netzwerken. 2012 gesellten sich rund 60 Prozent mehr User hinzu. In vielen europäischen Ländern steht die Date- und Flirt-Community Badoo damit auf Platz zwei.
Grundsätzlich konnten Nischen-Netzwerke im vergangenen Jahr beachtliche Zuwächse erzielen. Instagram und Pinterest sind Beispiele dafür. Beide weisen aber noch großes Wachstums-Potenzial auf.
Asiatisch-pazifischer Raum, Mittlerer Osten und Afrika sind Wachstumsmärkte
2013 wird dem Marktforscher für Internetmarketing eMarketer zufolge Wachstum vor allem im asiatisch-pazifischen Raum, im Mittleren Osten und in Afrika erwartet. Facebook kann sich also nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Wettbewerber sind Facebook auf den Fersen.
Social Search: Google+ baut seine Dienste aus
Die Welt des Social Search könnte Facebook dabei helfen, seinen Platz zu verteidigen. Doch auch Google ist mit Google+ aktiv und gewinnt Nutzer hinzu. Andere Google-Dienste sollen zudem stärker mit den hauseigenen sozialen Netzwerken verknüpft werden. Social Search könnte dadurch einen großen Auftrieb erhalten, denn die personalisierte Suche wird im Jahr 2013 deutlich wichtiger. Facebook als Datensammler wird dabei mit Google, dem Suchgiganten, vermutlich um die Vorherrschaft kämpfen.
Mobilität gewinnt: mobile Formate im Fokus
Dank der steigenden Anzahl der verkauften Tablet-PCs und der Smartphones ist auch die Mobilität in der Online-Welt selbstverständlich geworden. So sollten auch die Werbeformate für mobile Endgeräte angepasst werden, damit sie auf den kleineren Displays gut lesbar sind.
Social Commerce mit aussagekräftigen Bildern gewinnt
Das soziale Netzwerk Pinterest macht es vor: Social Commerce wird Umsatzträger. Die Anwender nutzen die Kraft der Bilder in Verbindung mit Beschreibungen, die sie an ihre virtuellen Pinnwände heften. Das geschieht mit großem Erfolg. Produktbilder helfen beim Verkaufen. Schließlich shoppt das Auge mit. So ist Pinterest beim Social Commerce stärker als Facebook geworden. Hochwertige Bilder zum Weiterversenden sind also ebenso ein Muss im Online-Marketing geworden.
Abteilungen zusammenführen und Wissen bündeln
Das Online-Marketing kommt ohne Social Media nicht mehr aus. Der Blick über den berühmten Tellerrand hinaus wird immer wichtiger, um Gewinne zu erzielen. Auch der Social ROI rückt stärker in den Fokus. Schließlich sind Kennzahlen das A und O im Marketing. So dürfte es auch für die Finanzbranche wichtig werden, soziale Medien stärker ins Marketing einzubeziehen. Auch im B2B-Bereich wird Social Media ernster genommen und bindet Kunden effektiver.
Über den Autor: Christian Arno ist Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungsservice anbietet. Den Autor finden Sie auf Twitter unter @l24de.