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Snapchat: Ein Plädoyer für nachhaltiges Storytelling trotz Ablaufdatum

Foto: © Snapchat
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Der Instant-Messaging-Anbieter Snapchat ist derzeit in aller Munde. Vor allem bei jüngeren Smartphone-Besitzern darf die App auf keinen Fall fehlen. Doch obwohl sie anfangs von vielen Seiten als „Spielerei für Teenies“ belächelt wurde, steigt nach und nach das Interesse von Unternehmen an Snapchat. Kann damit tatsächlich die Zielgruppe erreicht werden? Welche Inhalte eignen sich überhaupt? Und wie können sie aufbereitet werden, damit wirklich spannende Storys auch beim jungen Publikum hängenbleiben?

Authentisch, witzig, kurz: Was kann Snapchat?

Mit Snapchat können Fotos und Videos verschickt oder zu einer Snapchat-Story zusammengefügt werden. Der Snapper nimmt seine Follower mit auf eine Reise durch sein Tagesgeschehen, 24 Stunden lang für alle Fans abrufbar. Die Inhalte wirken wie eine Live-Schaltung, Snapchat punktet also vor allem in Sachen Authentizität. Den letzten Schliff erhält ein Beitrag durch verschiedene Filter und Emojis oder einen Schriftzug. Ein witziger Smiley, der die Stimmung des Snappers widerspiegelt, verleiht jedem Bild zusätzlich eine individuelle Note und bezieht die Fans emotional mit ein.

Mittendrin, statt nur dabei: Wie funktioniert Snapchat?

Doch wie soll etwas wirken, das nach einem Tag bereits wieder verschwindet? Vielleicht am wichtigsten: Bei Snapchat sucht sich die Zielgruppe selbst den Weg zum Kanal und abonniert nur, wenn echtes Interesse herrscht. Snapchat funktioniert auch deshalb so gut, weil es Nähe verspricht. Egal ob die Planung des nächsten Projekts, auf einem Kongress oder der Alltag im Büro – die Snaps erlauben es den Followern, den begehrten Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mit dem Unternehmen werden so Persönlichkeiten und deren Geschichten verknüpft.
Über den Instant-Messenger können Unternehmen aber nicht nur sich selbst präsentieren, sondern auch Kontakt zu ihrer Zielgruppe herstellen. Es wird zum Beispiel im Rahmen einer Kampagne aufgefordert, ein Foto von sich und dem Produkt zu machen und es via Snapchat an das Unternehmen zu schicken. Auf diese Weise wird das Publikum selbst Teil der Story. Der Kundendialog wird aufrechterhalten, entsprechendes Feedback gibt es gleich mit dazu.

Behind the Snap: Welche Herausforderungen bringt die App mit sich?

Wer Snapchat für sein Unternehmen nutzen möchte, muss anfangs etwas Zeit investieren, um sich mit der Benutzeroberfläche und den einzelnen Funktionen vertraut zu machen. Es muss ein Verständnis für den Sinn von Snapchat entwickelt werden, denn im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken sind perfekt ausformulierte Posts und sorgfältig bearbeitete Bilder hier fehl am Platz. Snapchat setzt auf Spontanität und Echtheit. Es lohnt sich also, mit der App ein wenig herumzuexperimentieren – dank der 24-Stunden-Frist ist bald gelöscht, was mal daneben geht.
Social-Media-Neulinge sollten Snapchat dagegen erst einmal hintenanstellen. Will man sich hier eine Community aufbauen, ist es ratsam, zunächst in anderen sozialen Netzwerken präsent zu sein, denn: Der eigene Snapchat-Account kann nur dann von Usern abonniert werden, wenn diese den genauen Namen kennen. Daher ist es ratsam, zunächst in anderen sozialen Netzwerken präsent zu sein und sich dort eine Fangemeinde aufbauen, um von dort auf Snapchat zu verweisen und die eigene Geschichte dort multimedial weiterzuerzählen.

Miriam-Rupp_2016_150x150pxÜber die Autorin: Miriam Rupp ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications, der Berliner Agentur für PR und digitales Storytelling. Mit der Philosophie „Wir lieben es, neue Geschichten zu erzählen“ fokussiert sich die Agentur vor allem auf Zukunftsthemen aus der digitalen Welt. In ihrem Buch „Storytelling für Unternehmen“ beschreibt Miriam Rupp, wie Geschichten zum Erfolg in Content Marketing, PR, Social Media, Employer Branding und Leadership führen.