Reuters Institute: KI bleibt auch 2025 das Thema für Führungskräfte in Medien

Stock Foto KI Künstliche Intelligenz in der PR Digitale Zukunft
Foto: © AdobeStock / Jürgen Fälchle
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Die Medienlandschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel, angetrieben durch die disruptive Kraft der Künstlichen Intelligenz (KI). Inmitten globaler politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten wird erwartet, dass KI die Art und Weise, wie Informationen produziert und konsumiert werden, grundlegend verändert.

Laut dem aktuellen Bericht des Reuters Institute for the Study of Journalism wird KI im Jahr 2025 die Informationslandschaft dominieren. Dies geschieht in einer Zeit, in der weltweit in über 40 Demokratien entscheidende Wahlen anstehen und Konflikte in Europa und dem Nahen Osten andauern. Die Verlässlichkeit von Informationen und die Nachhaltigkeit traditioneller Medien stehen dabei auf dem Prüfstand.

Eine bedeutende Entwicklung ist die Einführung von „Search Generative Experiences“ (SGE), bei denen KI-generierte Chatbots direkte Antworten auf Suchanfragen liefern, anstatt wie bisher auf externe Webseiten zu verlinken. Diese Veränderung könnte den Traffic auf etablierten Nachrichtenseiten weiter reduzieren und den finanziellen Druck auf Medienunternehmen erhöhen.

In einer Umfrage unter mehr als 300 digitalen Führungskräften aus über 50 Ländern äußerten nur 47% Vertrauen in die Zukunft des Journalismus im kommenden Jahr. Hauptsorgen sind steigende Kosten, rückläufige Werbeeinnahmen und ein stagnierendes Wachstum bei Abonnements. Zudem bereiten der Rückgang von Weiterleitungen von sozialen Medien und die Zunahme von Desinformation durch KI-generierte Inhalte den Medienhäusern Kopfzerbrechen.

Trotz dieser Herausforderungen sehen einige Medienunternehmen Chancen. Durch den Einsatz von KI zur Automatisierung interner Prozesse, wie der Transkription und Redaktion, können Effizienzsteigerungen erzielt werden. Zudem planen viele Verlage, ihre Präsenz auf Plattformen wie WhatsApp und Instagram auszubauen, um jüngere Zielgruppen direkt zu erreichen.

Die Beziehung zwischen Medien und großen Technologieplattformen wird neu definiert. Während einige Verlage hoffen, durch Lizenzvereinbarungen mit KI-Plattformen zusätzliche Einnahmen zu generieren, sind viele skeptisch, ob diese Gelder fair verteilt werden. Ein Drittel der Befragten glaubt, dass hauptsächlich große Verlage profitieren werden, während fast die Hälfte erwartet, dass am Ende nur geringe Summen für die meisten Verlage übrigbleiben.

Die Integration von KI in den Journalismus wirft auch ethische Fragen auf. Während die Automatisierung von Routineaufgaben begrüßt wird, besteht Sorge hinsichtlich der Qualität und Glaubwürdigkeit von KI-generierten Inhalten. Über die Hälfte der Befragten sieht die größte Gefahr im Einsatz von KI für die Inhaltserstellung.

Angesichts dieser Entwicklungen stehen Medienunternehmen vor der Aufgabe, ihre Strategien anzupassen. Der Fokus liegt darauf, direkte Beziehungen zu den Leser:innen aufzubauen, innovative Formate wie Podcasts und Newsletter zu entwickeln und gleichzeitig die Chancen und Risiken der KI-Technologie sorgfältig abzuwägen. In einer sich rasant verändernden digitalen Landschaft wird die Fähigkeit zur Anpassung entscheidend für das Überleben und den Erfolg im Journalismus sein.

Quelle: reutersinstitute.politics.ox.ac.uk