Prebunking, Medienbildung und Jugendarbeit verbinden – dies ist das Ziel des Projektes pre:bunk
der Amadeu Antonio Stiftung, das sich mit digitaler Streetwork auf TikTok beschäftigt. Zu diesem Zweck wird eigener TikTok-Content erstellt, der sich an junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren richtet und ein Gegenangebot zu Hassrede und Desinformation bieten soll. Hinter dem TikTok-Account steht ein ansprechbares Team digitaler Streetworker, das auf Augenhöhe mit den Jugendlichen in den Austausch treten und deren Medienkompetenz fördern will. So sollen Falschinformationen auf TikTok leichter erkannt werden.
Zum Hintergrund des Projektes
„Junge Erwachsene haben in Zeiten multipler Krisen sehr viele Fragen. In sozialen Netzwerken suchen sie Antworten und finden Inhalte von sehr unterschiedlicher Qualität. Von der kenntnisreichen, aber wenig verständlichen Expert*innen-Meinung über zugängliche, aber verkürzte Inhalte bis zur ideologisch bewusst aufgeladenen Desinformation. Manche Themen sind emotional so aufgeladen, dass es schwer ist, eine sachliche Debatte zu führen, und umgekehrt werden in Auseinandersetzung mit Falschinformationen psychosoziale Aspekte oft nicht miteinbezogen. Junge Menschen fühlen sich mit der Mischung aus Informations- und Gefühlschaos nicht selten alleingelassen“, heißt es auf der Projektseite der Amadeu Antonio Stiftung.
Das Modellprojekt pre:bunk richtet sich an junge Menschen, die bei ihrem audiovisuellen Medienkonsum Unterstützung und differenzierte Einordnungen aktueller Berichterstattung benötigen.
Warum TikTok?
Laut Statista ist die zentrale Zielgruppe von TikTok klar die jüngere Generation – im Jahr 2022 stellten die 14- bis 19-Jährigen in Deutschland mit einem Nutzeranteil von knapp 56 Prozent die größte Nutzergruppe dar. „Die Generationen Z und Alpha sind demnach begeistert von der Plattform, die mit Entertainment, Life-Hacks und Komfort-Content aus der eigenen Bubble besticht und auf der durch ausschließlich organisches Wachstum jeder die Chance hat, „viral“ zu gehen. Gefährliche Trends, fragwürdiger Datenschutz, verzerrte Selbstwahrnehmung durch Beauty-Filter und mangelnde Moderation von sexuellen oder gewalttätigen Inhalten hingegen alarmieren laufend Medien, Eltern und Pädagogen“, heißt es dort weiter.
Dort setzt das Projekt pre:bunk an: Die Digital Streetworker:innen wollen „mit Kurzvideos, Livestream-Sprechstunden und engagierter medienpädagogischer Gegenrede ein lebensweltorientiertes Angebot für Nutzer*innen und Creator*innen schaffen.“
Die Handreichung „Better fact-checked than sorry! Prebunking & Digital Streetwork auf TikTok“ gibt’s zum kostenlosen Download.
Quelle: amadeu-antonio-stiftung.de