PR-Branche: Gender-Pay-Gap erhöht sich / Zahl der Frauen in Führungspositionen sinkt

© GWPR
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Der aktuelle Global Women in PR (GWPR) Annual Index zeichnet ein besorgniserregendes Bild über die Entwicklung der Chancengleichheit für Frauen in der PR- und Kommunikationsbranche. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass der Gender-Pay-Gap erneut gewachsen ist. Frauen verdienen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen weniger, und die Schere zwischen den Gehältern öffnet sich weiter, anstatt sich zu schließen.

Ein weiteres bedenkliches Ergebnis der Studie ist der Rückgang weiblicher Führungskräfte. Erstmals seit sieben Jahren ist der Anteil von Frauen in Top-Positionen gesunken, was auf strukturelle Hindernisse und unzureichende Fördermaßnahmen hindeutet. Gleichzeitig zeigt sich, dass flexible Arbeitsmodelle, die für viele Frauen entscheidend sind, um Karriere und Familie zu vereinbaren, immer seltener angeboten werden. Während 70 % der Frauen angaben, sich mehr Flexibilität zu wünschen – ein signifikanter Anstieg um 21 % im Vergleich zum Vorjahr –, sank die tatsächliche Nutzung flexibler Arbeitszeiten von 92 % auf 85 %.

Besonders problematisch ist, dass viele Frauen weiterhin auf unüberwindbare Hürden beim Karriereaufstieg stoßen. Fast 70 % der Befragten gaben an, dass die mangelnde Work-Life-Balance in Führungspositionen eine entscheidende Barriere darstellt. Zudem empfinden 71 % den Mangel an weiblichen Vorbildern als weiteres Hindernis für ihre Karriereentwicklung.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Unternehmen dringend handeln müssen. Es braucht nicht nur mehr Bewusstsein für strukturelle Benachteiligungen, sondern auch gezielte Maßnahmen, um Frauen in Führungspositionen zu fördern und Arbeitsmodelle anzubieten, die eine echte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. Andernfalls droht die PR- und Kommunikationsbranche, hart erkämpfte Fortschritte in der Gleichberechtigung wieder zu verlieren.

Quellen: globalwpr.com, kom.de, pr-journal.de