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Positiv & klar – So soll Kommunikation aussehen!

Foto: © Fotolia/Jacob Lund
Foto: © Fotolia/Jacob Lund

Informationen werden von uns mit allen Sinnen aufgenommen, im Gehirn verarbeitet und gespeichert. Was wir aufnehmen (wollen) und wie wir damit umgehen, ist uns selbst überlassen. Kommunikation spielt im Umgang mit Informationen die wichtigste Rolle, denn was wir sagen, was wir hören, schreiben und wie wir uns geben, beeinflusst wie wir uns fühlen.

Unsere Worte, unsere Taten formen unsere Beziehungen und entscheiden demzufolge auch über unser Glück und unseren Erfolg.

Eine ganze Menge an Informationen – zu viele?

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sitzen in einem Meeting. An die Wand wird eine PowerPoint-Präsentation geworfen. Sie finden einen Rechtschreibfehler in der Agenda.

An der Stirnseite des Tisches redet Sebastian über die aktuellen Zahlen. Mit dem eigentlichen Thema hat das nicht viel zu tun, aber niemand unterbricht ihn. Jeder schaut nur gelangweilt drein, Sie unterdrücken ein Gähnen und ändern Ihre Sitzposition. „Mensch, der Stuhl ist heute aber auch ungemütlich.“ Neben Ihnen sitzt Franzi. Bereits vor dem Meeting hatte sie Ihnen gestanden, dass sie eine durchzechte Nacht hatte. Nichts gegen sie, aber das kann man heute tatsächlich an ihr riechen. Naja, Nase in die Kaffeetasse – Hmm … lieber nicht, der Kaffee ist heute wieder mal furchtbar.

Welche Informationen strömen in diesem Szenario auf Sie ein? Eine ganze Menge! Dieser Zustand ist natürlicht nicht nur in stickigen Konferenzräumen, sondern immer, zu jeder Minute des Tages der Fall. Weil Informationen so gnadenlos auf uns einprasseln, können wir sehr leicht in Versuchung geraten, uns von ihnen ersticken zu lassen. Doch das ist ganz allein unsere eigene Entscheidung.

Ob im Privat- oder Arbeitsleben, Sie können viel mehr bestimmen als Sie vielleicht glauben – solange Sie wissen, was Sie wollen und lernen „Nein“ zu sagen.

Wie Kommunikation zu einer Ordnung im Informationschaos führen kann

Informationen können Sinneswahrnehmungen sein, wie wir sie im Beispiel zuvor beschrieben haben. Wir sehen, riechen, hören, fühlen oder schmecken etwas, verarbeiten und speichern es.

Informationen können aber auch kleine Schnipsel an Wissen sein, die eine Person einer anderen durch ein Medium vermittelt. So zum Beispiel beim Sprechen und Schreiben – den klassischen Mitteln der Kommunikation.

Wie kann das Wie, Wann und Was unserer Kommunikation dazu beitragen, etwas Ordnung in unser Informationschaos zu bringen?

Klarheit haben

Viele Gespräche, viele Team-Meetings oder Diskussionen mit dem Partner scheitern, weil wir uns selbst nicht genau klar sind, was wir eigentlich wollen.

Sei es in der Beziehung zum Partner, zur Familie oder im Arbeitsalltag – Klarheit über die eigene Gefühlslage zu haben ist wichtig, nicht nur um selbst glücklich zu sein, sondern auch um mit anderen zu kommunizieren. Zu wissen, was die eigenen Ziele und Stärken sind, zu wissen, was man kann und will, hilft dabei, andere besser zu überzeugen und zu führen.

Erst durch Klarheit wird Kommunikation effektiv. Wenn wir sie nicht haben, reden wir uns nur um den Verstand, sind wenig kompetent und werden nicht in der Lage sein, das Vertrauen unseres Gegenübers zu gewinnen.

Machen Sie sich vor jeder Kommunikation bewusst, was Sie erreichen möchten. Bevor Sie kopflos umherstürzen: Moment! Ist das, was ich gerade mache, im Hier und Jetzt wichtig? Hat es Sinn? Bringt es mich meinem Ziel näher?

Klar kommunizieren


Auf Klarheit im Kopf muss Klarheit in der Kommunikation folgen! Niemand kann hellsehen, niemand weiß, was Sie wollen, wenn Sie es nicht deutlich zum Ausdruck bringen.

5 Tipps für eine klare Kommunikation:

  1. Verzichten Sie auf Weichmacher wie zum Beispiel „vielleicht“, „eigentlich“ und „sollten wir“!
  2. Sprechen und schreiben Sie in kurzen, einfach verständlichen Sätzen!
  3. Nutzen Sie die natürliche Satzreihenfolge von Subjekt, Prädikat und Objekt!
  4. Informieren Sie sich und beziehen Fakten statt Mutmaßungen in Ihre Diskussionen ein!
  5. Lassen Sie keine Worte aus und vermeiden Sie Floskeln oder Fachwörter!

Vor allem in der Beziehung zum Partner kommt es oft zu Missverständnissen, weil die Kommunikation nicht ganz klar war. Statt „Hebe bitte deine Socken auf!“ sagen wir „Deine Socken liegen wieder im Wohnzimmer.“ Im Arbeitsalltag: Statt „Die Idee ist gut, weil …“ sagen wir „Es könnte vielleicht eine Möglichkeit sein …“.

Für Erfolg und Ansehen ist Kommunikationsfähigkeit häufiger sogar wichtiger als die fachliche Qualifikation. Durch klare Ansagen können Missverständnisse und Konflikte vermieden werden und Sie kommen selbst oder mit Ihrem Team schneller ans Ziel.

Positiv kommunizieren

Ehrlich und klar zu kommunizieren bedeutet nicht, respektlos zu sein und alles einfach ungefiltert zu sagen. Erst denken, dann sprechen. Achten auf Ihre Worte! Bleiben Sie konstruktiv und empathisch!

Vor allem aber: Gestalten Sie Ihre Kommunikation positiv! Was ist damit gemeint? Es scheint, als wären wir nur so von „Problemen“, „Fehlern“ und „Schwächen“ umgeben. Wir konzentrieren uns so sehr auf das, was wir nicht haben, was wir nicht können und was wir nicht wollen. Dauernd nörgeln wir und zeigen mit dem Finger auf andere. Das zieht uns runter und bringt niemanden weiter.

Führungskräfte nutzen heute vermehrt die Methoden des Positive Leadership. Es geht darum, die Mitarbeiter und deren Stärken kennenzulernen, diese zu fördern und einzusetzen. Es geht darum, Informationen im Team so zu kommunizieren, dass jeder weiß, wie er seinen Teil zum Gelingen beitragen kann und einen Sinn in seiner Arbeit sieht.

Positive Kommunikation in Ihrem Unternehmen?

Welche Erfahrungen haben Sie bezüglich klarer und positiver Kommunikation machen können? Oder stecken Sie immer noch im Informationschaos?


Über die Autorin: Filiz Scarcella ist Dozentin, Unternehmerin und Mentor. Sie war jahrelang an verschiedenen IT- und Business-Projekten beteiligt und unterstützt Projektleiter und Führungskräfte heute bei der Umsetzung ihrer Ziele. Sie arbeitet nach der Positive Leadership – Methode und wirbt für stärkeorientiertes Führen.