Rund ein Jahr nach dem Start der Initiative „Public Spaces Incubator“ (PSI) hat das ZDF gemeinsam mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten CBC/Radio-Canada (Kanada), RTBF (Belgien), SRG SSR (Schweiz) und in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation New_ Public am 7. Mai 2024 erste Prototypen vorgestellt.
Die gemeinsame Initiative will Lösungen entwickeln, um Websites, Apps und andere digitale Plattformen der Sender besser für den öffentlichen Dialog nutzbar zu machen. Durch die Förderung offener und vielfältiger Online-Gespräche wollen die Partner eine entscheidende Rolle dabei spielen, konstruktive öffentliche Debatten anzuregen. Diese sind für die Demokratie unerlässlich.
Mehr als 100 Prototypen haben das ZDF und seine Partner im Laufe des vergangenen Jahres entwickelt und getestet. Feedback dazu kam von mehr als 200 Testpersonen, darunter Bürger:innen aus Deutschland, Belgien, Kanada und der Schweiz sowie Wissenschaftler:innen und Medienschaffende. Im Fokus standen dabei die Erwartungen und Wünsche der User:innen an neuartige digitale Gesprächsräume.
Die drei Prototypen im Detail
Comments Slider: Bei diesem Prototypen können sich Menschen, die keinen Kommentar schreiben möchten, über einen verschiebbaren Regler auf einem Meinungsspektrum zu einer bestimmten Frage nuanciert positionieren. Das Spektrum erlaubt auch differenziertere Antworten als die binären Optionen „Ja“/ „Nein“ oder „mag ich“/ „mag ich nicht“ und kann durch Argumente ergänzt werden. So kann der Prototyp User:innen helfen, Gemeinsamkeiten auch über verschiedene Meinungen hinweg zu entdecken.
Public Square View: Vor allem junge Menschen haben den Wunsch, in Online-Räumen einfach „zusammen zu sein“. Bei diesem Prototyp werden daher Inhalte als Livestream ausgestrahlt, bei dem die User:innen auf einzelne Momente mit Emojis reagieren und an Blitzumfragen teilnehmen können. Anschließend gelangen sie in einen Chatroom, in dem sie die einzelnen Szenen des Streams kommentieren können. Sie teilen auf einfache, unterhaltsame und kurzlebige Weise Erlebnisse miteinander und können sich am Diskurs beteiligen.
Representing Perspectives: Dieser Prototyp zeigt in einem Gesprächsraum, welche Rolle User:innen beim Schreiben von Kommentaren einnehmen. Die Rollen variieren je nach Thema und werden von den Redaktionen, die das jeweilige Angebot betreuen, festgelegt. Dadurch kann die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven verdeutlicht werden, und Redaktionen haben die Möglichkeit, unterrepräsentierte Perspektiven stärker zu betonen.
Die Arbeit an diesen und anderen Prototypen wird im Laufe dieses Jahres fortgesetzt. Anschließend wird eine endgültige Auswahl für die weitere Entwicklung und Produktion getroffen. Ein praktischer Einsatz ist für 2025 geplant.
Quelle: presseportal.de