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„Lost“ ist Jugendwort des Jahres 2020

Foto: © AdobeStock / DisobeyArt

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Das Jugendwort des Jahres 2020 steht fest: „Lost“ hat sich in der finalen Abstimmungsrunde der von Langenscheidt initiierten Wahl gegen zwei weitere Begriffe durchgesetzt, bei denen so manch einer ziemlich lost sein dürfte …

Das englische Wort „lost“ wird heutzutage in der deutschen Jugendsprache in verschiedenen Situationen genutzt. Eine Person, die lost ist, ist ahnungslos, verloren oder hat einfach keinen Plan, was eigentlich gerade abgeht.

62 Tage wurden Vorschläge für das Jugendwort des Jahres gesammelt, rund eine Million seien beim Verlag eingegangen. Von diesen Vorschlägen schafften es drei in die finale Abstimmung: Wild, Lost und Cringe.

Bei den Wahlen der vergangenen Jahre wurde das Jugendwort durch eine Jury bestimmt, die wählte in diesem Jahr lediglich die Top 10 – Auswahlkriterien waren hierbei insbesondere der „Verbreitungsgrad des Wortes“, aber auch „Originalität“ sowie „gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse“.

Die Top 10 Wörter 2020:
• Lost (ahnungslos, unsicher oder unentschlossen)
• Cringe (Fremdscham, unangenehm, peinlich)
• Wild/Wyld (heftig oder krass)
• Schabernack („So, genug Schabernack!“, sarkastische Verwendung)
• Mittwoch („Es ist Mittwoch, meine Kerle!“, Frosch-Meme)
• Sauftrag (geplantes Besäufnis)
• No front (Erklärung, dass etwas nicht verletzend oder beleidigend gemeint ist)
• Köftespieß (Aussage Rapper Xatar)
• Digga/Diggah (Freund, Kumpel, Bro)
• Mashallah (Ausdruck für Lob, Kompliment)

Aus den Top 10 konnten Jugendliche dann per Online-Voting die Top 3 bestimmen. Fast 100.000 Votings wurden in der finalen Wahlphase vom 20. September bis 10. Oktober abgegeben. 48 Prozent stimmten dabei für „lost“. „Cringe“ erreichte mit 28 Prozent Platz zwei. Für „wild/wyld“ stimmten 24 Prozent.


Jahrelang hatte der Langenscheidt-Verlag in München das Jugendwort gesucht, um damit Werbung zu machen für sein Lexikon „100 Prozent Jugendsprache“. Im Frühjahr 2019 hatte der zur Klett-Gruppe gehörende Pons-Verlag in Stuttgart die Marke Langenscheidt und die dazugehörigen Produkte übernommen. Im letzten Jahr pausierte die Wahl des Jugendworts: Der Zustand des Lexikons „war nicht so, dass wir das Produkt in diesem Jahr in einem vernünftigen Zustand zu Ende führen konnten“, erklärte Erhard Schmidt, Leiter des Pons-Verlags, damals gegenüber der dpa. Darum fiel auch die Werbung dafür aus. In diesem Jahr nun der Neustart mit einem neuen Abstimmungsmodus. „Mit dem neuen Format legen wir das Jugendwort 2020 in die Hände der Jugendlichen. Sie geben diesmal nicht nur die Vorschläge ab, sondern wählen direkt online aus den Top 10 das Jugendwort des Jahres“, erklärt Carsten Kaselitz, der als Vice President Digital Business die Online-Kampagne bei Langenscheidt verantwortet.