Laut dem Image Barometer 2024 der Kommunikationsberatung Klenk & Hoursch glauben lediglich 40 Prozent der Deutschen, dass Unternehmen in Deutschland nachhaltig wirtschaften. Dennoch beurteilen 55 Prozent der Arbeitnehmer:innen die Nachhaltigkeitsausrichtung und das Entwicklungstempo ihres eigenen Arbeitgebers positiv. Besonders im Mittelstand zeigt sich eine hohe Zufriedenheit: 60 Prozent der Beschäftigten loben hier das Engagement ihres Unternehmens für Nachhaltigkeit – ein Spitzenwert im Vergleich zu Start-ups (58 Prozent), kleinen Unternehmen (56 Prozent) und Großkonzernen (54 Prozent).
Ein bemerkenswerter Unterschied zeigt sich bei Familienunternehmen, unabhängig von der Unternehmensgröße: Hier geben 63 Prozent der Arbeitnehmer:innen ihrem Arbeitgeber eine positive Bewertung in puncto Nachhaltigkeit.
Starker Sympathiewert des Mittelstands
Der Mittelstand genießt in Deutschland hohe Sympathiewerte und wird positiv wahrgenommen. Die Mehrheit der Befragten assoziiert ihn mit einem verlässlichen und stabilen wirtschaftlichen Rückgrat.
Vertrauen in die Kommunikation
Die Kommunikation des Mittelstands wird von der Bevölkerung als glaubwürdig eingestuft. Jedoch wird diese Stärke durch eine mangelnde Sichtbarkeit geschwächt, was Potenzial für Verbesserungen in der Öffentlichkeitsarbeit zeigt.
Herausforderungen der Zukunftsfähigkeit
Im Vergleich zu Großkonzernen und Start-ups wird der Mittelstand als weniger zukunftsfähig wahrgenommen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Themen wie Innovation und Digitalisierung stärker zu adressieren.
Nachhaltigkeit als Schwachstelle
In Bezug auf nachhaltiges Handeln und Transformation wird der Mittelstand nicht als Vorreiter angesehen. Start-ups werden in diesem Bereich deutlich positiver bewertet.
Attraktivität als Arbeitgeber
Der Mittelstand wird als kulturell stark und familienfreundlich wahrgenommen, aber es fehlt an Diversität und moderner Arbeitgebermarkenbildung, um jüngere Generationen besser anzusprechen.
Aus diesen Erkenntnissen leitet Klenk & Hoursch Handlungsempfehlungen für den Mittelstand ab:
Verbesserung der Sichtbarkeit:
- Intensivere Öffentlichkeitsarbeit und stärkere Präsenz in Medien.
- Nutzung digitaler Kanäle, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen.
Stärkung der Innovationskraft:
- Investitionen in Forschung und Entwicklung fördern.
- Kooperationen mit Start-ups und Technologieunternehmen eingehen.
Förderung nachhaltigen Handelns:
- Nachhaltigkeitsziele klar definieren und transparent kommunizieren.
- Zertifizierungen und Siegel nutzen, um das Engagement sichtbar zu machen.
Attraktivität als Arbeitgeber ausbauen:
- Diversität fördern und moderne Arbeitsmodelle etablieren.
- Arbeitgebermarke stärken, um junge Talente anzuziehen.
Politisches Engagement erhöhen:
- Stärkere Vertretung von Interessen des Mittelstands auf politischer Ebene.
- Mitgestaltung von Rahmenbedingungen durch aktive Beteiligung am Diskurs.
Die Studie gibt’s hier zum Download >>
Über das Image-Barometer: Die Ergebnisse basieren auf einer Studie des Marktforschungsinstituts Innofact, das im Oktober 2024 insgesamt 1.036 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren zu ihrer Einschätzung der Nachhaltigkeitsbemühungen in Kleinunternehmen, Mittelständlern, Großunternehmen und Start-ups befragte.