Das ehemals informative Medium aus Meldungen von Bekannten, Freunden, Kollegen und abonnierten Newskanälen wandelte sich in ein Wirrwarr aus vom Computer zusammengestellten Informationen. Schon einige sind nach solchen Änderungen zu Snapchat, WhatsApp oder Instagram abgewandert. Unter Informationsjunkies galt auch Twitter immer noch als zuverlässiger Infoübermittler zu den eigenen Followern.
Viele in der treuen Twittergemeinde werden in den letzten Wochen mit Entsetzen „Auch Du mein Sohn, Brutus“ gemurmelt haben, nachdem bekannt wurde, dass nun auch Twitter aus Gründen der Umsatzmehrung von der chronologischen Darstellung zu einer algorithmischen Darstellung wechselt. Algorithmisch heißt in diesem Fall wahrscheinlich genau so willkürlich und werbedurchtränkt wie bei Facebook.
Was bedeutet das für die Medienbeobachtung? Die gute Nachricht: Die Meldungen einzelner User werden immer noch zuverlässig gefunden und den Suchenden zugänglich gemacht. Die schlechte Nachricht: Die Aussagekraft der Anzahl der Follower eines Nutzers verliert an Bedeutung. Wenn in Zukunft der Algorithmus bestimmt, wer durch einen Tweet erreicht wird, brauchen wir neue Werte, um zu bestimmen, wie viele Menschen durch einen Tweet erreicht werden konnten. Mal schauen, ob sich Twitter hier etwas einfallen lässt.
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Über den Autor:
Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen. Sie erreichen Uwe Mommert auch unter: medienrot@landaumedia.de