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FUNKE Mediengruppe: Print in der Berufsorientierung wirkt

Foto Cover azubio Magazin

Zur FUNKE Mediengruppe gehört auch das Jobportal AZUBIYO. Der Verlag produziert seit mehr als zehn Jahren Unterrichtsmaterial für rund 7.000 Schulen in Deutschland. Offenbar wirkt Print noch immer – selbst in einer jungen Zielgruppe.

Das Jobportal gibt seit inzwischen mehr als zehn Jahren seine Hefte zur Initiative Berufsorientierung (IBV) heraus. Die Hefte sollen jährlich hunderttausende SchülerInnen aller Schularten bundesweit mit kostenlosen, praxisnahen Arbeitsmaterialien zu den Themen Berufswahl und Bewerbung, Duales Studium und Schülerpraktikum.

FUNKE betont selbst: Print wirkt hier nach wie vor enorm. Welche Vorteile das gedruckte Heft gegenüber der Internetsuche bietet und worin in den nächsten Jahren die größten Herausforderungen bestehen, erklärt AZUBIYO-Geschäftsführer Tobias Heberlein im Interview, das freundlicher Weise die Unternehmenskommunikation der FUNKE Mediengruppe zur Verfügung gestellt hat.

Die Initiative Berufsorientierung (IBV) von AZUBIYO erfreut sich seit über zehn Jahren großer Beliebtheit. Wie können Sie sich erklären, dass trotz dem digitalen Zeitalter die Printausgaben an den Schulen so gut ankommen? Was sind ihre Vorteile gegenüber dem Internet?

Tobias Heberlein: Natürlich stellen sich mehr und mehr Schulen digital auf oder haben das vor. Gerade die Pandemie hat das nochmal vorangetrieben. Gleichzeitig ist die Digitalisierung im Unterricht längst nicht so weit fortgeschritten wie oftmals angenommen. Auch das hat die Corona-Pandemie gezeigt. Die Print-Variante unserer Arbeitshefte wird seitens der Lehrkräfte so stark nachgefragt, dass wir die Gesamtauflage über die Jahre hinweg immer wieder gesteigert haben. In diesem Schuljahr liegt die Gesamtauflage bei 720.000 Stück und mittlerweile wird das Unterrichtsmaterial an rund 7.000 Schulen genutzt – das ist jede dritte weiterführende Schule in Deutschland und die Tendenz ist weiter steigend! Das bestätigt uns, dass Print im Unterricht und der Berufsorientierung nach wie vor einen festen Platz hat.

Ihre IBV-Arbeitshefte werden durch die Schulen an Schüler:innen übermittelt. Ist dieses Angebot an den Schulen für alle zugänglich oder werden die Hefte erst in bestimmten Klassen/Stufen verteilt, die sich mit dem Thema Berufsvorbereitung beschäftigen?

Tobias Heberlein: Das Angebot richtet sich vor allem an Lehrkräfte, die Berufsorientierung und Bewerbungstrainings mit ihren Klassen durchführen. Auch Jobmentoren und Berufslotsen bestellen unsere Arbeitshefte. Die Hefte werden überwiegend mit Schüler:innen in Abschlussklassen oder ein bis zwei Jahre vor dem Abschluss genutzt. Da wir drei verschiedene Editionen, „Bewerbung & Berufswahl“, „Duales Studium“ und „Vom Schülerpraktikum zur Ausbildung“ anbieten, begleiten wir die Schüler:innen in verschiedenen Phasen ihrer Berufsorientierung und decken dabei alle Schulformen ab.

Sie haben zurzeit rund 7.000 Partnerschulen, die das Angebot auch als festes Unterrichtsmaterial nutzen. Wie werden die Schulen auf Sie aufmerksam? Müssen die Schulen für die Hefte ein Abo bezahlen oder bieten Sie die IBV als eine Art „kostenlose Dienstleistung“ an?

Tobias Heberlein: Sämtliches Material, das wir Lehrkräften und Schüler:innen zur Verfügung stellen, ist kostenlos. Die Arbeitshefte erscheinen immer zu Beginn eines Schuljahres in einer aktualisierten Auflage. Unsere Hefte werden nur auf explizite Bestellung der Lehrkräfte hin versendet, der Einsatz im Unterricht ist somit garantiert. Die Lehrkräfte gehen kein Abo ein, sondern lösen bei Bedarf für jedes Schuljahr eine neue Bestellung aus. Das regelmäßige Feedback der Lehrkräfte und die hohen Wiederbestellerquoten zeigen uns, dass die Hefte an vielen Schulen inzwischen einen festen Platz im Berufsorientierungs-Unterricht einnehmen.

In Ihren Ausgaben sind auch Unternehmen und Ausbildungsangebote dargestellt. Wie kam es dazu?

Tobias Heberlein: Wir möchten Ausbildungsberufe möglichst authentisch darstellen. Das ermöglichen wir mittels Sponsorings von Unternehmen, die sich in den Heften u.a. mit Erfahrungsberichten ihrer Azubis und Berufsvorstellungen präsentieren können. Das macht die Ausbildungsangebote für die Schüler:innen viel nahbarer und verständlicher. Und die Betriebe profitieren davon, sich und ihr Ausbildungsangebot je nach Heft bei Schüler:innen deutschlandweit oder in einer bestimmten Region bekannter zu machen.

Wo sehen Sie besonders in Zukunft Herausforderung für Ihre IBV-Hefte und wie wollen Sie diese bewältigen? Wollen Sie ihr Angebot der IBV-Reihe in Zukunft weiter ausbauen, sodass neben den drei Editionen noch weitere Inhalte zum Thema Berufsvorbereitung thematisiert werden? Und sehen Sie sich gezwungen, in Zukunft auch digitale Ausgaben bereitstellen?

Tobias Heberlein: Der steigenden Nachfrage nach Angeboten für den Online-Unterricht kommen wir mit unserer ergänzenden, interaktiven Lernplattform AZUBIYO Tutor entgegen. Wir haben die Plattform im Frühjahr 2021 gestartet und sie hat sich besonders im Zuge von Homeschooling und digitalem Fernunterricht bewährt. Die Pandemie erschwerte nicht zuletzt auch den Übergang von der Schule in das Berufsleben und löste bei den Jugendlichen zusätzliche Unsicherheiten aus, was eine gute Berufsorientierung umso wichtiger macht. Wir stellen unser Angebot crossmedial auf, gleichzeitig sind die Printprodukte aktuell noch das Mittel der Wahl bei den meisten Lehrkräften.