Auf den ersten Blick teilen sie nicht viel miteinander außer ihrer akronymhaften Namen: PR und SEO. Sie beide begleiten Unternehmen aber schon lange auf ihrer digitalen Reise im Internet mit dem gemeinsamen Ziel, Aufmerksamkeit herzustellen und Reichweiten zu erhöhen. Bisher waren SEO und PR allerdings noch viel zu oft auf unterschiedlichen Wegen unterwegs. Storys treffen auf Keywords, wie passt das zusammen? Mit der richtigen Herangehensweise ist es aber gar nicht so schwer, die beiden effizient aufeinander abzustimmen.
Navigationshilfe SEO: Den Text suchmaschinenfreundlich machen
SEO fasst unterschiedliche Maßnahmen zusammen, die die Sichtbarkeit einer Website optimieren und so für ein besseres Ranking auf der unendlich langen Suchmaschinen-Liste sorgen. Viele Content-Management-Systeme erleichtern den Optimierungsprozess durch gezielte Hinweise. So geben WordPress-Plugins Autoren über eine Ampel-Anzeige Auskunft, wie suchmaschinenfreundlich der Text ist. Damit können auch SEO-Neulinge den Content ihrer Webseite anpassen und so deren Sichtbarkeit verbessern. Wer nicht mit WordPress arbeitet, kann alternativ die Google Webmastertools nutzen. Aber nicht auf die falsche Fährte locken lassen: Oftmals wird für eine optimale Sichtbarkeit empfohlen, relevante Keywords in die Headline, Subheadline sowie mehrfach im Text unterzubringen. Der Content kann jedoch darunter leiden, wenn Formulierungen zu sehr angepasst werden.
Wer suchet, der findet: Links und gezielte PR-Maßnahmen wecken das Interesse
Verlinkungen sind die Mund-zu-Mund-Propaganda der Online-Welt. Sie dienen sowohl der Zielgruppe als auch Suchmaschinen als entscheidender Relevanzindikator. Setzt man als Unternehmen vor allem auf einen qualitativen Linkaufbau, ist es deshalb unabdinglich, spannende Inhalte zu streuen. Das kann zum Beispiel in Form von eigenen Gastbeiträgen oder Studien geschehen. Aber auch Events und Guerilla-Aktionen schaffen offline Aufmerksamkeit, die in die sozialen Medien überführt wird. Bei Kooperationen mit Influencern verweisen diese meist gezielt auf den Onlineauftritt einer Marke und führen ihre Follower auf die gewünschte Website – und aus Performance-Sicht auch deren heißbegehrten Traffic.
Richtungsweisend: Das kann die PR von SEO lernen
SEO verbindet Arbeitsmaßnahmen, die sich stark auf die Analyse von Fakten und Daten stützt. Im Laufe der Suchmaschinenoptimierung wird erkennbar, welche Inhalte von wem gut aufgenommen werden. Unternehmen können so leichter nachvollziehen, auf welchem Weg ihre Zielgruppen online wie offline auf die Webseite gestoßen sind. Zudem gibt die Auswertung der Keywords Unternehmen Aufschluss darüber, was ihre Zielgruppen wirklich beschäftigt. Diese Erkenntnisse können subtil in die Storys der PR-Texte eingeflochten werden.
Den Mittelweg gehen: SEO und Storytelling unterstützen sich gegenseitig
Im digitalen Zeitalter sollten sich SEO und PR die Hand reichen, um gemeinsam die Öffentlichkeit zu erreichen und zu begeistern. Dabei ist aber auch Geduld gefragt. Wie die Public Relations ist Suchmaschinenoptimierung eine langfristige Angelegenheit, in die es sich lohnt, Zeit zu investieren: Wer bei Google & Co. die Spitzenpositionen erreicht, erhöht seine Chancen, von potenziellen Kunden gefunden zu werden. Allerdings lassen zu viele Optimierungsmaßnahmen einen Text schnell seelenlos wirken. Darum sollte Storytelling ergänzend zu SEO genutzt werden, um den Content spannend und attraktiv zu gestalten. Was hilft es, gefunden zu werden, wenn der Fund nicht überzeugt? Im Zweifel gilt deshalb: Eine spannende Geschichte nützt mehr als 1.000 Keywords.
Über die Autorin: Miriam Rupp ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications, der Berliner Agentur für PR und digitales Storytelling. Mit der Philosophie „Wir lieben es, neue Geschichten zu erzählen“ fokussiert sich die Agentur vor allem auf Zukunftsthemen aus der digitalen Welt. In ihrem Buch „Storytelling für Unternehmen“ beschreibt Miriam Rupp, wie Geschichten zum Erfolg in Content Marketing, PR, Social Media, Employer Branding und Leadership führen.