Edelman Trust Barometer 2025: Hoher gesellschaftlicher Groll setzt das Vertrauen unter Druck

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Die 25ste Jubiläumsausgabe des Edelman Trust Barometers zeigt einen tiefgreifenden Wandel hin zur Akzeptanz aggressiverer Maßnahmen. Die zunehmende politische Polarisierung und wachsende Ängste haben bei vielen Menschen einen hohen gesellschaftlichen Groll ausgelöst. Eine Mehrheit der Deutschen ist der Ansicht, dass Staat und Wirtschaft ihnen schaden und lediglich den Interessen der Wohlhabenden dienen, während die Allgemeinheit zu kämpfen hat.

Vertrauensverlust in zentrale Institutionen

Dieser wachsende Unmut führt zu einem signifikanten Vertrauensverlust in alle vier untersuchten Institutionen. In Deutschland misstrauen die Bürger:innen grundsätzlich Wirtschaft, Regierung, Medien und NGOs. Zudem befürchten 54 Prozent der Arbeitnehmer:innen, ihren Arbeitsplatz durch internationale Handelskonflikte zu verlieren. Lediglich 14 Prozent der Befragten glauben, dass die nächste Generation eine bessere Zukunft haben wird.

Akzeptanz von feindseligem Aktivismus

Besonders alarmierend ist die zunehmende Akzeptanz von feindseligem Aktivismus als Mittel zur Veränderung, insbesondere unter jungen Menschen. Solange Institutionen nicht nachweislich im Interesse der Menschen handeln, wird der Druck weiter zunehmen und das soziale Gefüge sich weiter verschlechtern.

Kritische Haltung gegenüber Innovationen

Der Bericht offenbart zudem eine kritische Haltung gegenüber Innovationen, die den Fortschritt behindern und das Vertrauen in Institutionen weiter schwächen könnte. Dieser Unmut spiegelt sich auch in einer skeptischen Einstellung gegenüber neuen Technologien wider.

Fazit

Der Edelman Trust Barometer 2025 unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Institutionen, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen, indem sie transparent und im Interesse der Allgemeinheit handeln. Andernfalls droht eine weitere Erosion des sozialen Zusammenhalts und eine Zunahme von gesellschaftlichem Groll. „Das Edelman Trust Barometer 2025 macht deutlich, dass Unternehmen allein den Groll nicht bewältigen können. In Deutschland, wo Themen wie soziale Ungleichheit, steigende Lebenshaltungskosten und Desinformation allgegenwärtig sind, braucht es eine konzertierte Zusammenarbeit aller Institutionen,“ appelliert Christiane Schulz an die Entscheidungsträger. „Nur durch eine umfassende Berücksichtigung der verschiedenen Interessen können wir das Vertrauen zurückgewinnen und das soziale Gefüge in unserem Land stärken.“

Die Ergebnisse für Deutschland können Sie hier herunterladen, die gesamte Studie gibt’s hier kostenfrei zum Download.

Empfehlungen für die Kommunikationsbranche

  • Transparenz fördern: Eine ehrliche und offene Kommunikation ist entscheidend, um Unzufriedenheit zu reduzieren und Vertrauen aufzubauen.
  • Diversität stärken: Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion kann Diskriminierung entgegengewirkt und der soziale Zusammenhalt gestärkt werden.
  • Konstruktiven Dialog ermöglichen: Es gilt, Plattformen zu schaffen, die einen respektvollen Austausch fördern und destruktivem Verhalten vorbeugen.
  • Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen: Unternehmen sollten sich aktiv für soziale Gerechtigkeit engagieren und zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller Einkommensgruppen beitragen.

Quelle: edelman.de, cision.de