Die neueste Ausgabe des European Communication Monitor (ECM) 2024/25 ist erschienen und bietet aufschlussreiche Einblicke in die zentralen Herausforderungen von Corporate Communication Officers (CCOs) in Europa. Mit einem neuen Forschungsdesign und einer gezielten Befragung von Führungskräften der 300 größten europäischen Unternehmen liefert die Studie zukunftsweisende Erkenntnisse zu geopolitischen Krisen, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und Management-Lernen in der Unternehmenskommunikation.
Fokus auf drei zentrale Herausforderungen
Der ECM zeigt, wie sich CCOs in einem dynamischen und oft angespannten Umfeld behaupten. Dabei konzentriert sich die Studie auf drei Themenfelder:
- Umgang mit geopolitischen Risiken: Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen den eigenen Interessen und den Erwartungen der Stakeholder zu finden. Dies erfordert Strategien, die diplomatische Sensibilität mit Krisenmanagement vereinen.
- Der Einfluss von KI in Kommunikationsabteilungen: Künstliche Intelligenz birgt enormes Potenzial, aber auch Risiken. Die Studie beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Implementierung und ethischen Nutzung von KI-Systemen einhergehen.
- Management-Lernen für Kommunikationsverantwortliche: CCOs müssen sich kontinuierlich weiterentwickeln, um Innovation und Exzellenz zu sichern. Der Bericht hebt hervor, dass systematische Lernformate oft fehlen, während praxisnahe und reflektierte Ansätze entscheidend sind.
Erkenntnisse aus der Praxis: Zitate und Empfehlungen
Die Erkenntnisse der Studie basieren auf Aussagen führender Kommunikationswissenschaftler:innen und den Erfahrungen von CCOs. Professor Aurélie Laborde betont beispielsweise, dass geopolitische Spannungen neue Ansätze in der Kommunikation erfordern: „Strategien und Aktivitäten müssen neu konfiguriert werden, um den Herausforderungen gerecht zu werden.“
Professor Alexander Buhmann sieht in KI ein „zweischneidiges Schwert“: Sie bietet Effizienzgewinne, birgt aber auch das Risiko, langfristige Folgen für Menschen und Organisationen zu übersehen.
Professor Ansgar Zerfaß hebt die Bedeutung des Lernens hervor: „Wirkungsvolles Lernen erfordert mehr als Experimentieren. Ein reflektierter Diskurs auf professionellem Niveau ist essenziell.“
Einblicke in den Bericht
Die ECM-Studie fasst die wichtigsten Erkenntnisse in konkreten Empfehlungen zusammen. So wird beispielsweise betont, wie wichtig eine strukturierte Szenarienplanung für den Umgang mit geopolitischen Risiken ist. Beim Einsatz von KI plädiert der Bericht für transparente und ethische Anwendungen, die das Vertrauen der Mitarbeitenden und Stakeholder stärken.
Im Bereich Management-Lernen ruft die Studie dazu auf, bestehende Wissenslücken zwischen Praxis und Wissenschaft zu schließen. CCOs sollten systematisch Kompetenzen aufbauen, die über allgemeine Führungsfähigkeiten hinausgehen und speziell auf die Anforderungen der Unternehmenskommunikation abzielen.
Fortsetzung der Forschung
Die ECM-Studie wird 2025/26 mit einem ähnlichen Fokus fortgeführt, um die Trends und Herausforderungen der Kommunikationsbranche weiterhin umfassend zu analysieren. Interessierte können den vollständigen Bericht kostenlos auf der offiziellen ECM-Website herunterladen.
Fazit: Wissen, das den Unterschied macht
Die ECM-Studie 2024/25 ist ein unverzichtbarer Leitfaden für CCOs und Kommunikationsprofis, die sich in einer sich wandelnden Welt behaupten wollen. Mit ihren Erkenntnissen trägt sie dazu bei, die Rolle der Unternehmenskommunikation als strategische Disziplin weiterzuentwickeln.