ECM 2023: Vertrauensaufbau und Verknüpfung von Kommunikations- und Unternehmenszielen bleiben die größten Herausforderungen für die PR-Branche in Europa

European Communication Monitor 2023

European Communication Monitor 2023Der European Communication Monitor (ECM) verfolgt seit 2007 die Schlüsselthemen der Branche und zeigt, wie Kommunikationsverantwortliche diese im Zeitverlauf bewerten. Die Längsschnittdaten zeigen, wie neue Entwicklungen sukzessive an Aufmerksamkeit gewinnen, wieder zurückgestuft werden oder eine Renaissance erfahren, teilweise aber auch dauerhaft die Branche als – möglicherweise ungelöste – Herausforderung prägen.

Die Studie belegt, dass zwei Themen bei Kommunikatoren europaweit stets ganz oben auf der Agenda standen und dies auch mindestens bis 2025 so bleiben wird: der Aufbau und Erhalt von Vertrauen sowie die systematische Verknüpfung von Kommunikationsaktivitäten mit der Unternehmensstrategie. Die Erfüllung von Stakeholder-Erwartungen an Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung ist ein weiteres Schlüsselthema, das allerdings zwischen 2008 und 2022 kontinuierlich an Bedeutung verloren hat und erst in jüngster Vergangenheit wieder priorisiert wird.

Eine ähnliche Volatilität, jedoch auf höherem Niveau, gilt für die Bewertung der Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem wachsenden Informationsfluss in der digitalisierten und globalisierten Welt ergeben. Nicht zuletzt ist es interessant, dass die algorithmische Kommunikation bereits 2016 von jedem vierten ECM-Befragten als strategisches Schlüsselthema identifiziert wurde – sechs Jahre, bevor ChatGPT verfügbar wurde.

Darüber hinaus identifiziert der ECM 2023 fünf Handlungsfelder, die die Zukunft der strategischen Kommunikation prägen werden und besonderer Aufmerksamkeit bedürfen – basierend auf den empirischen Daten und aktuellen Forschungsergebnissen, die zusätzlich ausgewertet wurden.

Diese Themen werden im vollständigen Bericht mit Verweisen auf zusätzliche Quellen erläutert:
• Ausschöpfung der Potenziale von Technologien und Daten,
• Weiterentwicklung der Kompetenzen und Rollen von Kommunikationsverantwortlichen,
• Erreichen von Zielgruppen in einer hypervernetzten Welt,
• Führung und Motivation von Kommunikationsteams,
• Umgang mit Fehlinformationen und Misstrauen und Aufbau langfristiger Beziehungen.

Die Forschenden formulieren für jedes Handlungsfeld drei Thesen, die es ermöglichen, die Bedeutung für das eigene Arbeitsumfeld zu reflektieren und mögliche Initiativen zu diskutieren.

Einzigartige Einblicke in eine Profession im Wandel

„Der European Communication Monitor begann als kleines Forschungsprojekt im Jahr 2007 und hat sich zur größten kollaborativen Forschungsinitiative in der Disziplin entwickelt, an der inzwischen 28 Universitäten und namhafte Praxispartner aus ganz Europa beteiligt sind. Es ist die größte und am längsten laufende transnationale Studie zu strategischer Kommunikation und Kommunikationsmanagement weltweit“ sagen Studienleiter Prof. Dr. Ansgar Zerfaß und Projektmanager Dr. Jens Hagelstein von der Universität Leipzig. „Durch die Verknüpfung mit parallelen Studien in Nordamerika, Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum wissen wir heute mehr über erfolgreiche Kommunikationsarbeit als je zuvor. Das wird mit zahlreichen Fachartikeln und Büchern in vielen Sprachen an die Berufspraxis weitergegeben und für die Ausbildung genutzt – wer den ECM kennt, ist für neue Aufgaben gerüstet.“


Neuauflage der Studie 2024 mit neuen Forschungsdesign
Der Ergebnisbericht 2023 schließt diese Phase des ECM-Projekts ab. Das Projekt wird 2024 mit einem neuen ambitionierten Forschungsdesign fortgeführt.


Quelle: communicationmonitor.eu