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Die Abnehmkur für jeden Text – Nicht jedes Wort zählt

Miriam Rupp - Mashup Communications

Wird jemand meinen Text lesen? Diese Frage hat sich schon jeder Texter, Redakteur und PR-Berater mindestens einmal gestellt. Doch einen knackigen Artikel zu Papier zu bringen, ist schwerer als gedacht. Häufig verrennt man sich in ausschweifenden Beschreibungen und nutzt ständig dieselben Formulierungen. Und hier unterscheiden sich gute von schlechten Texten: Floskeln. Überflüssige oder nichtssagende Wörter, die den Text aufblähen und träge machen. Die Devise lautet, besser schlank und fesselnd, als lang und aufgeblasen.

Kommunikationsexperten sollten darauf achten, dass jedes Wort etwas zu sagen hat, und den Rest radikal streichen. Für die folgenden drei Tipps darf der Rotstift gezückt werden, um das wirklich Wichtige strahlen zu lassen:

1. Füllwörter eliminieren: Wer mag es schon gerne, wenn um den heißen Brei herum geredet wird, aber der Gesprächspartner nicht auf den Punkt kommt. Das Gleiche gilt auch bei Texten. Füllwörter und überflüssige Informationen blähen nur auf, lenken ab und bieten keinen Mehrwert. Zu den üblichen Verdächtigen, die man getrost streichen kann, gehören unter anderem: ja, also, nun, dann, gar, wohl, jedenfalls, schon wieder, noch einmal, etc.

2. Lebendig formulieren: Der leichtere Weg ist nicht immer der beste. Passive Formen sind in Artikeln weit verbreitet. Sie sind bequemer und machen weniger Arbeit. Doch ein interessanter Artikel lebt durch aktive Verben. Sie bringen Lebendigkeit in den Artikel und sind leicht lesbar. Ein weiterer wichtiger Punkt, der einen gelungenen Text ausmacht, sind positive Aussagen.
Vorschläge:
Von der Geschäftsleitung wurde beschlossen → Die Geschäftsleitung beschloss.
Die Redakteurin hat heute Morgen angerufen → Frau Müller rief heute Morgen an.
unverhofft → überraschend, plötzlich
nicht glauben → zweifeln
unbewusst → instinktiv

3. Streckwörter ersetzen: Wortschlangen und Streckwörter sind ein Phänomen der deutschen Sprache und sollten von jedem Kommunikationsexperten verbannt werden. Ersetzt man diese durch ein anderes Wort oder eine verständliche Erklärung, ist es für den Leser einfacher, den Sinn zu verstehen.
Beispiele:
Eine Feststellung machen → feststellen
Korrekturlesen → Korrigieren
Meine Zustimmung erteilen → zustimmen

Wer bei den nächsten Formulierungen bereits auf zwei von diesen drei Punkten achtet, bringt seinen Text auf die schlanke Linie.

Über die Autorin:

Miriam Rupp - Mashup Communications Miriam Rupp ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications , der Berliner Agentur für PR und Digitales Storytelling. Mit der Philosophie „Wir lieben es, neue Geschichten zu erzählen“ fokussiert sich die Agentur vor allem auf Zukunftsthemen aus der digitalen Welt.

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