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Des Kaisers neue Reichweiten

Foto: © Fotolia/beeboys
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Beim Preisfeuerwerk des Internationalen Deutschen PR-Preises der DPRG in Frankfurt konnte man schnell den Überblick verlieren. Zu schnell wechselten die Moderationen, Preise und Protagonisten auf der Bühne. Im Gedächtnis blieb mir aber, dass in einer Begründung erwähnt wurde, dass man mit dieser Kampagne mehrere Milliarden Menschen erreicht hätte.

Als Medienanalyst und PR-Erfolgsmesser denkt man dann schnell: „Wie soll man das denn gemessen haben?“ Eine wirkliche Messung, wie viele Menschen man wirklich „erreicht“ hat, ist nur mit Meinungsumfragen zu leisten. Da Meinungsumfragen aber meist außerhalb der Budgetreichweite normaler PR-Verantwortlicher liegen, kann ich mir schwer vorstellen, dass in diesem Fall wirklich gemessen wurde, wie viele Menschen erreicht wurden.

Wer so tut, als wären die summierten Reichweiten von Printmedien, Einschaltquoten von TV Sendungen und Klicks auf YouTube in der Summe die Anzahl von Menschen, die man erreicht hat, der steht in einem Meeting schnell so nackt vor seinem Publikum wie einstmals der Kaiser im Märchen, der außer Fantasie nichts am Leibe trug. Nicht jeder Artikel in der Süddeutschen wurde von 1,13 Millionen Menschen gelesen, und auch nicht jede Produkterwähnung in der Tagesschau wird von fünf Millionen Menschen wahrgenommen. Es handelt sich bei summierten Auflagenzahlen also eher um potenziell erreichbare Zuschauer, nie aber um „erreichte Menschen“.

Der Erfolg von PR-Arbeit ist in einer Zahl nicht zu messen. Man kann und sollte Reichweiten in die Erfolgsmessung mit einfließen lassen, sie sind ein Baustein, der sich gut nutzen lässt. In der Kombination mit gemessenen PR-Botschaften, Bildvorkommen, Tonalitäten und anderen Faktoren wird dann aus den vielen Kennzahlen eine PR-Erfolgsmessung. Wer so seine Arbeit belegen kann, der wird im Meeting nicht den Ausruf fürchten müssen: „Sie haben ja gar nichts an!“


PR-Erfolge sichtbar machen und Budgets verteidigen: Statistische und qualitative Medienanalysen von Landau Media unterstützen das Kommunikationscontrolling. Interesse? Kontakt: medienrot@landaumedia.de


Über den Autor: andrea katheder für landau media, berlin 2013Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen. Sie erreichen Uwe Mommert auch unter: medienrot@landaumedia.de