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ChatGPT: Besser Schreiben mit KI?

Stock Foto Bitkom-Umfrage 2023: ChatGPT zum Digitaltag
Foto: © AdobeStock/Rokas
Foto: © AdobeStock/Rokas

Zwei Monate nach Einführung kommt der Chatbot ChatGPT von OpenAI auf schätzungsweise 100 Mio. monatliche aktive Nutzer:innen. Für die gleiche Anzahl Nutzer:innen hat TikTok 9 Monate gebraucht, Instagram 2,5 Jahre.

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Der Chatbot ChatGPT als Prototyp texterzeugender künstlicher Intelligenz sorgt derzeit weltweit für Aufregung. Werden Roboter künftig Schüler:innen die Hausaufgaben und Studierenden die Seminararbeiten abnehmen, womöglich gar einen illegalen Abzweig Richtung Doktortitel oder anderer Qualifikationen eröffnen? Oder erschaffen sie neue kreative Freiräume? In einem Forschungsprojekt der Universität Hildesheim untersuchen Wissenschaftler:innen und Studierende Anwendungsmöglichkeiten und ethische Grenzen der neuen Technologien.

Wie das vermeintliche KI-Wundertool die Arbeit einer PR-Agentur verändert, beschreibt Matthias Biebl, Co-Gründer von Rlvnt, in seinem Erfahrungsbericht. „Chat GPT und ähnliche Technologien können die Arbeit von PR-Agenturen in verschiedener Hinsicht unterstützen. Zum Beispiel können sie dazu beitragen, die Erstellung von Pressemitteilungen, Social-Media-Posts und anderen Arten von Inhalten zu beschleunigen und zu vereinfachen. Sie können auch dazu beitragen, die Recherche für die Erstellung von Inhalten und die Identifizierung von möglichen Medienkontakten zu vereinfachen. Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass Chat GPT und ähnliche Technologien nicht in der Lage sind, die menschliche Kreativität und das strategische Denken von PR-Beratern zu ersetzen. Sie können lediglich als Werkzeug dienen, um die Arbeit zu unterstützen. Eine Agentur muss immer noch über erfahrene und kreative Berater verfügen, die in der Lage sind, die richtigen Botschaften auszuwählen und sie auf die richtige Weise zu verbreiten, um die Ziele ihrer Kunden zu erreichen“, lautet Liebls Zwischenfazit.

Johannes Vogel und Duncan Lane von The Nunatak Group unterstreichen die Vorteile von ChatGPT und empfehlen den Verlagen, Know-How aufzubauen und Abläufe mithilfe der Technologie zu optimieren.

Indes sind Expert:innen sich uneins darüber, wie gefährdet Jobs durch eine KI sind. Viele fürchten, dass sie ersetzt werden. Andere sehen in der Technik ein Hilfstool. Business Insider sprach mit Expert:innen und führte Recherchen durch, um eine Liste von Jobs zu erstellen, bei denen das höchste Risiko besteht, dass sie durch eine KI ersetzt werden. Auch in der Liste: „Medienjobs auf ganzer Linie“ …

Update 21.02.2023:

DeepL, DALL-E 2, ChatGPT: Wie nützt künstliche Intelligenz Ihrem Unternehmen? Das Für und Wider diskutieren Christina Wöhlke und Tilo Timmermann für das PR-Journal in drei Teilen.
Teil 1: Die Leistungsfähigkeit und das Verständnis von KI
Teil 2: Die automatisierte Texterstellung und die Gefahren fürs Corporate Wording
Teil 3: Grenzen und Fehlerpotenzial der KI sowie ethische Fragen

Interview-Tipp: Künstliche Intelligenz wie ChatGPT werde unsere Welt verändern. Das sagte der Microsoft-Mitbegründer Bill Gates gegenüber dem Handelsblatt.

Aus der Forschung

Der Bundestag will die technischen, ethischen und sozialen Auswirkungen des KI-Chatbots ChatGPT für die Bildung und Forschung untersuchen lassen. Eine entsprechende Studie sei in Auftrag gegeben worden.

Aus der Praxis

Qant und Axicom haben den ersten umfassenden KI-gestützten, redaktionellen Bericht über die CES 2023 veröffentlicht. Der journalistisch bearbeitete Bericht über die weltweit größte und einflussreichste Technologieveranstaltung trägt den Titel „Qant CES Report 2023“.

Bei einem standardisierten Leistungsvergleich hat das KI-Sprachmodell Luminous des baden-württembergischen Start-ups Aleph Alpha übrigens ähnlich gut abgeschnitten wie ChatGPT von OpenAI: Laut Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha, sei mit Luminous erstmals ein europäisches KI-Sprachmodell auf Augenhöhe mit der Konkurrenz aus den USA. Nicht nur sei die Leistung ähnlich, sondern man würde auch viel effizienter sein. Luminous sei „in vielen Umgebungen eine starke Alternative“.

Update 28.02.2023:

Der britische Experte Michael Osborne sieht in der rapiden Verbreitung des Sprachroboters ChatGPT und ähnlicher Programme große Gefahren und fordert eine rasche Regulierung. „ChatGPT wie auch andere Sprachroboter können zum Turbo für die Verbreitung von Fehlinformationen und Propaganda werden“, sagte der Wissenschaftler der Universität Oxford, der sich seit Jahren mit der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Es sei bereits erwiesen, dass diese Programme Hassreden produzieren könnten, selbst wenn ihre Schöpfer versuchten, sie davon abzuhalten. Besonders gefährlich mache die Künstliche Intelligenz dabei, dass mit ihr Personalisierung in großem Ausmaß möglich sei. „Die Sprach-Tools können ihre Botschaft auf bestimmte Gruppen zuschneiden, sogar auf bestimmte Personen.“

Bei der Hälfte der Unternehmen, die ChatGPT einsetzen, hat die künstliche Intelligenz Arbeitskräfte ersetzt. Das ergab eine Umfrage der Jobberatungsplattform Resumebuilder, die unter US-Firmenchefs durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.000 Geschäftsführer:innen, die ChatGPT im Unternehmen einsetzen oder einsetzen wollen. Rund die Hälfte der Befragten nutzt die künstliche Intelligenz bereits. Am häufigsten wird sie verwendet zum Schreiben von Code (66 %), zum Verfassen von Inhalten (58 %), im Kunden-Support (57 %) und zum Erstellen von Besprechungszusammenfassungen (52 %). Wiederum die Hälfte dieser Unternehmen gab an, dass ChatGPT so bereits Mitarbeiter:innen ersetzt hat.

Snapchat kündigte am Montag seinen eigenen generativen Chatbot mit künstlicher Intelligenz namens My AI an, der auf der neuesten Version der GPT-Technologie von OpenAI basiert – derselben Technologie, die auch in ChatGPT verwendet wird. Snapchat bezeichnet My AI als eine experimentelle Funktion, die diese Woche für Snapchat Plus-Abonnent:innen eingeführt wird.

Update 02.03.2023:

Zahlreiche Marketer und Kommunikationsprofis sind immer noch abwartend oder skeptisch, was den konkreten Einsatz von KI im eigenen Unternehmen betrifft. Das ist das Kernergebnis der neuen Dmexco-Trendumfrage, die Civey durchgeführt hat. Dabei geben 48 Prozent der Befragten an, dass die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz überschätzt werden und 45,4 Prozent sind der Meinung, dass es den KI-generierten Ergebnissen noch an Qualität mangelt. 43,9 Prozent sind davon überzeugt, dass mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz die Einzigartigkeit und Kreativität der Arbeit gefährdet werden. Ein Abbau von Arbeitsplätzen wird von 29,9 Prozent befürchtet.

OpenAI hat die API für den Zugang zu seinem KI-Chatbot ChatGPT für Entwickler:innen geöffnet. Auch das Speech-to-Text-Modell Whisper AI kann nun von für eigene Projekte verwendet werden. Nach unbestätigten Berichten soll der Preis für ein Jahresabo bei der Buchung dedizierter Instanzen in Microsofts Azure-Cloud bei 264.000 Dollar liegen. Ein Abo für drei Monate kostet demnach rund 78.000 Dollar. OpenAI verspricht zudem, auf die Verwendung der entstehenden Daten für das Training der KI zu verzichten.

Update 07.03.2023:

Antenne Bayern gibt seine Morningshow am Freitag, den 10. März 2023 (6 bis 9 Uhr) in die Hand von ChatGPT. Die Künstliche Intelligenz wird Moderationen, Wochenend-Tipps und Hit-Ankündigungen verfassen.

Vom Text zum Bild: „Callin’Matt“ ist jetzt in Deutschland verfügbar. Der KI-Bildgenerator bietet Funktionen, mit deren Hilfe Nutzer:innen binnen Sekunden fotorealistische Bilder erstellen können. Mit den Funktionen „Enrich”, „Wordpower” sowie einer vielfältigen Auswahl an Voreinstellungen ermöglicht Callin’Matt Kreativen passgenaue Befehle zu schreiben und personalisierte Ergebnisse zu erzielen. Die Beta-Version von Callin’Matt kann über diesen Link getestet werden.

Update 10.03.2023:

Das neuronale Netz Whisper ist ein automatisches Spracherkennungssystem, das auf 680.000 Stunden mehrsprachiger Audiodaten trainiert wurde. Dabei ist Whisper auch in der Lage, deutsche Audiodateien zu verarbeiten. In englischer Sprache funktioniert das natürlich besser, denn zwei Drittel der genannten 680.000 Stunden an Trainingsdaten liegen in dieser Sprache vor.Die Kolleg:innen von t3n haben sich angeschaut, wie leistungsfähig das Transkriptionstool von OpenAI ist.

Update 20.03.2023:

Microsoft baut nun auch Künstliche Intelligenz (KI) in die Microsoft Office Suite ein: Der KI-gestützte Assistent heißt Microsoft 365 Copilot und soll bei der täglichen Arbeit unterstützen. Die KI-Technologie basiert auf GPT-4 von OpenAI, wird durch Microsoft Graph und Sicherheits- und Compliance-Checks unterstützt und kann u.a. Text für Word-Dokumente und E-Mails generieren sowie PowerPoint-Präsentationen basierend auf Text aus Word-Dokumenten erstellen.

Update 03.04.2023:

Die dpa definiert Grundsätze zum Umgang mit KI-Technologie. Die Nachrichten­agentur ist Künstlicher Intelligenz gegenüber „grund­sätzlich aufge­schlossen“, setze sie aber nur „unter menschlicher Aufsicht“ ein. Die dpa KI ein, „die technisch robust und sicher ist“ und betont: „Die Verantwortung für alle mit KI erzeugten Inhalte trägt stets ein Mensch“.

Zahlreiche KI-Expert:innen fordern eine Entwicklungspause für neue KI-Modelle. Es brauche zunächst Sicherheitsstandards – auch um die Menschheit vor dem Schlimmsten zu bewahren. Das ist in mehrfacher Hinsicht „Bullshit“, schreibt Daniel Leisegang in seinem offenen Brief.

Update 06.04.2023:

Die Datenschützer:innen der Bundesländer nehmen einem Bericht zufolge den auf KI basierenden Text-Automaten ChatGPT genauer unter die Lupe. „Die Taskforce KI der Datenschutzkonferenz hat das Thema übernommen“, sagte die Vorsitzende des Gremiums, Schleswig-Holsteins Datenschützerin Marit Hansen, dem Medienhaus Table Media.

Update 12.04.2023:

Ein kuwaitisches Medienunternehmen lässt seine Onlinenachrichten künftig von einer virtuellen Nachrichtensprecherin vorlesen, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erzeugt wurde. Die blonde Moderatorin trägt den Namen „Fedha“.

Konkrete Beispiele, Rollen, Zusatzinfos: Wer mehr aus KI-Anwendungen herausholen will, muss die richtigen Anweisungen geben. Wie es funktioniert, zeigt diese ausführliche Einführung.

KI-Tools für den Arbeitsalltag: Ob Transkription, Excel-Formeln, Zusammenfassungen oder Videos – Wie uns künstliche Intelligenz bereits im Alltag unterstützen kann, zeigt diese Liste zum Ausprobieren.

Dank einer Kooperation mit dem ChatGTP-Erfinder OpenAI integriert Microsoft einen Bildgenerator in seinen Webbrowser. In der Menüleiste von Edge ist die neue Bilderstellung über den Button „Image Creator“ einfach und kostenlos erreichbar.

Update 17.04.2023:

Nach eigenen Angaben ist es dem Heidelberger KI-Startup Aleph Alpha gelungen, das Sprachmodell Luminous von möglichen Falschinformationen zu befreien. Das Modell sei nun in der Lage, Zusammenhänge und faktische Korrektheit auf Basis von gesicherten Fakten nachvollziehen zu können.

Wie man ChatGPT und andere KI-Systeme effektiv in die Prozesse der Unternehmenskommunikation integrieren kann, erklären Berater Thomas Mickeleit und Richard Tigges von Audi.

Update 19.05.2023:

Heike Hampl erklärt, welche Erfahrungen der Kunststoffhersteller Rehau mit dem Einsatz von Chat GPT macht und wie das Unternehmen das KI-Tool nutzt – bspw. in einem Corporate-Influencer-Programm „als Assistent für Content Creation und Ideengenerierung“. prreport.de

Mensch versus Maschine? Marketingprofessor Jonas Polfuß diskutiert in seinem Gastbeitrag, wo Menschen den Maschinen bei Marketingtexten noch lange überlegen bleiben dürften. Nämlich dann, wenn es bspw. um fachliche Richtigkeit oder unternehmerische Einblicke geht. meedia.de

Fast jeden Tag taucht ein neues KI-Werkzeug auf, das Journalist:innen helfen kann. Patrick Bernau erklärt im aktuellen medium magazin zehn Tools, die Journalist:innen kennen müssen. newsroom.de (Auszug)

Update 25.05.2023:

Der ChatGPT-Anbieter OpenAI denkt angesichts der geplanten Regulierungen der Europäischen Union (EU) für künstliche Intelligenz (KI) über einen Rückzug aus Europa nach. Die EU plant angesichts diverser KI-Gefahren einen sogenannten Artificial Intelligence (AI) Act. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass Unternehmen, die sogenannte Generative KI wie ChatGPT entwickeln, verwendetes urheberrechtlich geschütztes Material offenlegen müssen. tagesschau.de

Neue Screenshots zeigen, dass TikTok gerade einen KI-Chatbot namens Tako testet, der Videos basierend auf Nutzer:innen-Fragen empfehlen kann. Ein Sprecher von TikTok hat die Existenz des Textbots bestätigt, den Einsatz aber als „begrenztes Experiment“ bezeichnet. Für Nutzer:innen in Europa und Nordamerika sei er nicht verfügbar. Ein erster Test soll ausschließlich auf den Philippinen stattfinden. theverge.com


Haben Sie ChatGPT schon ausprobiert? Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Chatbot gemacht? Teilen Sie Ihre Eindrücke mit uns unter redaktion@medienrot.de.


Quellen: tagesschau.de >> (Nutzer:innen-Zahlen); idw-online.de >> (Universität Hildesheim); prreport.de >> (Biebl); presseportal.de >> (The Nunatak Group) businessinsider.de >> (Jobs) handelsblatt.com >> (Bill Gates); busindessinsider.de >> (KI-Sprachmodell Luminous); handelsblatt.com >> (Michael Osborne); futurezone.at >> (Umfrage Resumebuilder); cnet.com >> (Snapchat); absatzwirtschaft.de >> (Dmexco-Trendumfrage), t3n.de >> (Entwickler:innen); antenne.de >> (Antenne Bayern); zdnet.de >> (Callin’Matt); t3n.de >> (Whisper); brutkasten.com >> (Microsoft); innovation.dpa.com >> (dpa); netzpolitik.org >> (Daniel Leisegang); meedia.de >> (Datenschutz); meedia.de >> (Kuwait); artificialcorner.com >> (Anweisungen); onetoone.de >> (Microsoft); spektrum.de >> (Luminous); kom.de >> (Mickeleit & Tigges)