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CEOs nutzen soziale Medien zunehmend mit persönlicher Note

© SAP

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FTI Consulting hat die Social-Media-Aktivitäten von CEOs führender Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich, den drei größten Volkswirtschaften Europas, unter die Lupe genommen und Erfolgsstrategien für „Social CEOs“ erstmals unter einem inhaltlichen Blickwinkel untersucht. Demnach sind über 40 % der CEOs von DAX 30-, CAC 40- und FTSE 100-Unternehmen in sozialen Medien aktiv – mit durchschnittlich 27 Beiträgen im Monat ist SAP-Boss Christian Klein der aktivste unter ihnen.

Die detaillierte Analyse veranschaulicht den optimalen Themenansatz und die besten Inhalte für hohe Engagement-Raten. Diese zahlen sich für SpitzenmanagerInnen aus, insbesondere vor dem Hintergrund von Lockdowns und virtuellem Arbeiten, einer steigenden Erwartung an Authentizität sowie Herausforderungen bei der Kommunikation von Ergebnissen und Strategie.

Nicht nur Stakeholder von Unternehmen nutzen soziale Medien stärker als je zuvor. Auch eine wachsende Zahl an CEOs und SpitzenmanagerInnenn tritt über Social-Media-Kanäle direkt in Kontakt mit ihren Zielgruppen. Die Analyse von insgesamt 3.224 Beiträgen, die CEOs von DAX 30-, CAC 40- und FTSE 100-Unternehmen im Untersuchungszeitraum von acht Monaten auf LinkedIn, Twitter und Instagram veröffentlicht haben, zeigt: Einige CEOs sind anderen Top-ManagerInnen in der effektiven Nutzung der Kanäle voraus.

Die Bedeutung von sozialen Medien für die CEO-Kommunikation spiegelt sich in Zahlen wider: In Deutschland sind 53 % aller CEOs der DAX 30-Unternehmen regelmäßig mit eigenen Beiträgen auf mindestens einer Social-Media-Plattform aktiv. In Frankreich (CAC 40) sind es 68 %, in Großbritannien (FTSE 100) 26 %. Obwohl die Quote in Großbritannien am geringsten ist, erzielen dort die erfolgreichsten „Social CEOs“ jedoch mit die höchsten Engagement-Raten.

Bemerkenswert: Gleich drei der DAX 30-CEOs finden sich unter den fünf aktivsten in unserer Studie: Christian Klein (SAP), Rolf Buch (Vonovia) und Timotheus Höttges (Deutsche Telekom). Christian Klein steht an der Spitze der CEOs mit den höchsten Engagement-Raten und ist mit durchschnittlich 27 Beiträgen im Monat zudem der aktivste unter allen untersuchten europäischen Social CEOs.

Klein steht aufgrund der von ihm geteilten Inhalte stellvertretend für eine Gruppe von sechs deutschen CEOs, die als „GeneralistIn“ kategorisiert werden können. Weitere sechs deutsche CEOs fallen in die Kategorie „Der/Die UnternehmenssprecherIn“, drei in „Der/Die Nahbare“. Stefan de Loecker von Beiersdorf vertritt als einziger deutscher CEO den Typus „Der Sinnstifter“.

Mit dem Ziel, Führungskräften und ihren Kommunikationsteams eine Orientierung auf dem Weg zum erfolgreichen Social CEO zu geben, hat die FTI-Studie die Social-Media-Profile aller untersuchten CEOs je nach Schwerpunkt der geposteten Inhalte in fünf idealtypische „Personas“ eingeteilt:

– Der/Die GeneralistIn nutzt soziale Medien, um sich zu einem breiten Spektrum von Themen zu äußern – vom Purpose (Unternehmenszweck) bis zum Privatleben, von der Geschäftsstrategie bis zu Krisen.
– Der/Die UnternehmenssprecherIn konzentriert sich auf Themen mit direktem Bezug zum Unternehmen, das er/sie führt – ob Strategie, Performance, Produkte und Dienstleistungen oder Finanzergebnisse.
– Social CEOs vom Typus Der/Die Nahbare posten dagegen häufiger über ihr Privatleben, ihre persönliche Meinung und ihre Karriere sowie über KollegInnen und MitarbeiterInnen.
– Der/Die SinnstifterIn fokussiert sich inhaltlich auf den Bereich ESG oder auf Purpose-Themen.
– Der/Die KrisenkommunikatorIn nutzt soziale Medien ausschließlich für Krisen- oder Issues-Management.
Die Ergebnisse sprechen deutlich für eine breite Spanne an Themen und Inhalten in Social-Media-Beiträgen: Unter allen Personas erzielen die CEOs vom Typus GeneralistIn die mit Abstand höchsten Engagement-Raten.

Während sich Social CEO-Personas wie „UnternehmenssprecherIn“ oder „SinnstifterIn“ auf ein Hauptthema spezialisieren, etwa die Unternehmensstrategie oder den Unternehmenszweck, erweist sich die Themenvielfalt der GeneralistInnen, von ESG bis hin zu ihrem Privatleben und vom Wohlbefinden der MitarbeiterInnen bis hin zum Krisenmanagement, als die wirkungsvollste Strategie. Zieht man die Engagement-Rate als Indiz für das Interesse der Zielgruppen heran, erreicht die GeneralistInnen-Persona die größte Wirkung: Im Durchschnitt erzielen ihre Beiträge 640 Interaktionen – rund 60 % mehr als diejenigen der themenfokussierten CEOs (397).

Die Engagement-Rate pro Post ist bei GeneralistInnen auch dann höher, wenn sie zu Themen posten, die üblicherweise anderen CEO-Typen zugeordnet werden. So erreichen sie doppelt so viele Interaktionen bei Posts in ihrer Rolle als KrisenkommunikatorInnen, deren Inhalte vollständig auf Krisenmanagement abzielen.

Als relativ effektiv erweist sich auch der CEO-Typ „UnternehmenssprecherIn“, der in Deutschland besonders stark vertreten ist. Ein Beispiel dafür ist Volkswagen-CEO Herbert Diess: Ein Beitrag von ihm, in dem Elon Musk erwähnt wird, generierte die vierthöchste Engagement-Rate aller 69 analysierten CEOs in unserer Studie.

Diese identifiziert zudem COVID-19 als einen der Haupttreiber für den Trend zu mehr CEO-Kommunikation über Social-Media-Kanäle – in fast jedem dritten Beitrag wurde die Pandemie erwähnt. Sie wurde auch von vielen Führungskräften, mit denen FTI Consulting im Rahmen der Untersuchung gesprochen hat, als Kontext für den eigenen verstärkten Fokus auf soziale Medien genannt: In Zeiten von Homeoffice wollen sie bei MitarbeiterInnen und Stakeholdern virtuell präsent sein.

„Immer mehr CEOs ergreifen die Chance, sich aktiv in den sozialen Medien zu engagieren, aber nicht alle Ansätze erweisen sich als gleich effektiv“, erläutert Oliver Müller, Managing Director in der Corporate Reputation Practice bei FTI Consulting. „Unsere Studie verdeutlicht einen wesentlichen Erfolgsfaktor: Essenziell ist eine robuste Strategie, die eine breite Palette von Inhalten und Themen abdeckt.“

Die vollständige Studie „Mit Beispiel voran – Erfolgreiche Strategien für ‚Social CEOs‘“ finden Sie hier >>

Quelle: PM FTI Consulting