Social Media ist etabliert und wird immer professioneller betrieben. Daneben gewinnt Community Management an Bedeutung. Ressourcen und Strategien, sowie der Umgang mit Hatespeech bleiben herausfordernd. Das sind die zentralen Erkenntnisse aus der BVCM-Studie 2023. Die Studie des Bundesverband Community Managements untersucht das Arbeits- und Organisationsumfeld in den Bereichen Social Media Management, Community Management und Corporate Community Management.
Weiterhin unausgereiftes Verständnis für die Berufsbilder
Insgesamt sind die Antworten von 302 Professionals (davon 19 Prozent BVCM-Mitglieder) in die Ergebnisse eingeflossen. Die Befragten geben an, dass sie die unterschiedlichen Berufsbilder kennen. Bei Unternehmen und Organisationen ist das Verständnis hingegen weiterhin gering ausgeprägt – nur ein Drittel kennt den Unterschied. Viele Befragte können sich auch nicht eindeutig einem einzigen Tätigkeitsfeld zuordnen. Insgesamt überwiegt der Anteil jener, die einen Social-Media-Fokus in ihrer Arbeit angeben.
Für die weitere Professionalisierung der Branche ist es aus unserer Sicht unerlässlich, das Verständnis für die Berufsbilder und die unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkte weiter zu stärken.
Gehälter steigen, aber der Gender Pay Gap zeigt sich deutlich
Die Branche ist überwiegend weiblich geprägt. Und während das Gehaltsniveau und die Tagessätze im Vergleich zu 2018 insgesamt gestiegen sind, zeigt sich in diesem Jahr auch: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und seltener in Führungspositionen. Und sie verdienen deutlich weniger als Männer. Der Gender Pay Gap wird deutlich sichtbar.
Auffällig ist auch, dass Jahresgehälter und Tagessätze im Community Management deutlich unter den Werten im Social Media Management liegen. Dabei gewinnt das Community Management an Bedeutung.
Community Management gewinnt an Bedeutung
Während viele Befragte sich selbst im Social Media Management verorten, ist bei der Hälfte das Community Management inzwischen der Hauptaufgabenbereich. Dies unterstreicht die Entwicklung, dass Community-Aufbau, Dialog und Moderation auch in der Social-Media-Welt immer wichtiger werden.
Budgets stagnieren
Im Vergleich zu 2018 haben sich Budgets kaum verändert. Es überwiegen weiterhin kleinere Budgets unter 20.000 Euro pro Jahr und große Budgets über 100.000 Euro pro Jahr (jeweils etwa ein Viertel der Befragten). Die Professionals gehen allerdings davon aus, dass die Budgets in den nächsten ein bis zwei Jahren steigen werden.
Das verfügbare Budget fließt überwiegend in Advertising und Content-Erstellung. Ein Fünftel der Befragten verfügt monatlich über ein Anzeigenbudget von mehr als 2.000 Euro. Auch in Tools, z. B. für Monitoring, Analytics und das Kanalmanagement, fließt ein Teil des Budgets. Allerdings liegen die Budgets hierfür deutlich niedriger als die Anzeigen-Budgets.
Immerhin 17 Prozent der Unternehmen und 21 Prozent der Selbstständigen und Agentur-Mitarbeiter:innen verzichten gänzlich auf kostenpflichtige Tools und damit auch auf Verlässlichkeit im Tooleinsatz.
Strategie und Erfolgsmessung bleiben eine Baustelle
Immer noch hat jede*r Fünfte keine Strategie für die Social-Media- beziehungsweise Community-Aktivitäten der Organisation. Und selbst bei denen, die eine Strategie haben, ist der Einfluss der Umsetzung auf den wirtschaftlichen Erfolg häufig nicht messbar. Auch an Messkonzepten fehlt es häufig noch. Das ist und bleibt die aktuell größte Lücke der Branche.
Die komplette Studie können Sie hier herunterladen >>
Quelle: bvcm.org