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#BTW13 – Das Buch zur Bundestagswahl 2013 (Themen, Tools, Wahlkampf)

Cover #BTW13Zur BundesTagsWahl 2013 haben Experten aus dem PR- und Public Affairs-Umfeld, Campaigner der Parteien, Fachleute und Wissenschaftler ihre Beobachtungen zum Wahlkampf im wahl.de/blog veröffentlicht. Über die Monate hat sich so ein reichhaltiger Meinungsschatz angesammelt, von Energiewende bis Netzpolitik, von Verbraucherschutz bis zu Internationalen Beziehungen. Und natürlich Beobachtungen zum Online-Wahlkampf, Methoden, Tools und Erfahrungen. Dieses Buch bündelt alle Beiträge zur #BTW13. Unter den Autoren ist auch Eike Tölle von Landau Media mit seinem Beitrag zum Wahlkampf 2.0.

Zur #BTW13 – Buchvorstellung werfen wir den Blick noch mal auf die Highlights des Wahlkampfes.

  • 13. November, ab 18:30 Uhr
  • BASE_camp, Mittelstr. 51-53, 10117 Berlin

Was wurde erwartet? Was ist tatsächlich passiert? Was wird bleiben?

Ausgangspunkt unserer Diskussion ist eine Onlineumfrage zur #BTW13.

Das Jahr 2013 wird nicht wie 2009 als ein „Superwahljahr“ in die deutsche Wahlgeschichte eingehen, doch mit drei Landtagswahlen und der Bundestagswahl hat sich einiges auf dem politischen Parkett bewegt. In Niedersachsen löste Stephan Weil (SPD) einen der Hoffnungsträger der Union, David McAllister, durch einen hauchdünnen Sieg ab. Die CSU holte mit Horst Seehofer ihre absolute Mehrheit in Bayern zurück. Und auch die Union verpasste diese im Bund nur ganz knapp. Die FDP flog in Bayern wie im Bund aus dem Parlament und auch die Piraten mussten sich von ihren Hoffnungen jenseits der fünf Prozent verabschieden.

Was bleibt nach der #BTW13

Inhalte sind auch in Zeiten von Social Media und Onlinekommunikation immer noch das wahlentscheidende Kriterium: “Content is King”. Deshalb haben die Autoren auf wahl.de den Themen auch die meiste Aufmerksamkeit gewidmet. Themen, die vielleicht gar keine waren, wie dem VeggieDay. Aber auch Themen, die im Wahlkampf keine große Rolle spielten, wie die Energiewende, die Euro- oder die Netzpolitik. Manchmal im Mainstream, oft auch aus anderer Perspektive.

Beim Wahlkampf im Netz gilt: Relevant ist das, was die Zielgruppe anspricht und wahrgenommen wird. Was wurde wahrgenommen? Vor allem Spot und Humor in Form von Stinkefinger, Raute und Dingen, die unabhängig von Parteien produziert, von ihnen und den Medien aber gern aufgegriffen wurden. Was gilt für die einzelnen Politiker: „Dialogue is King“. Einbahnstraßenkommunikation mittels Social Media bringt keine Punkte. Interaktion und Feedback sind gefragt. Mancher Politiker hat sich zum echten Netzpiraten entwickelt. Quer durch alle Parteien kann man hier positive Beispiele nennen, die im neuen Bundestag hoffentlich Schule machen.

Netzwerke

Bei den Netzwerken hat sich im Vergleich zu 2009 einiges bewegt. Die VZ-Netzwerke spielen keine Rolle mehr. Twitter wurde das Second Screen Medium vor allem für die großen Ereignisse im Wahlkampf wie das TV-Duell, das wir auf wahl.de mit einem twitterbaren Live-Transkript begleitet haben. Trotz der sogenannten Twitter-Blase, “Filter Bubble” oder sonst wie, sorgten Journalisten, Blogger und andere Multiplikatoren dafür, dass sich Themen von Twitter in die Medien und die anderen Kanäle verbreiteten. Die Parteien konzentrierten sich auf den Platzhirsch Facebook, der unbestritten die meisten aktiven Mitglieder hat, auf dem Diskussionen aber meist im privaten Kreis stattfinden. YouTube und Videos generell mussten sich hinter dem visuellen Sieger im Wahlkampf, den Bildern, einreihen. Das führte aber nicht dazu, dass das entsprechende Netzwerk Pinterest in Deutschland zum Leben im politischen Raum erweckt wurde. Dafür aber Tumblr mit seinen humorigen Beiträgen zum Wahlkampfgeschehen.

Mitmachen

Bei den sogenannten Mitmachplattformen befinden sich die Parteien noch im Aufbau und in der Lernphase. Die SPD hat hier mit ihrer mitmachen.spd.de Plattform einen soliden Grundstock für weitere Kampagnen gelegt. Ebenfalls zu erwähnen sind natürlich auch CDUplus und „Meine Kampagne“ von den Grünen. Der Mobilisierung der eigenen Anhänger und Mitglieder kam immer noch die größte Bedeutung im Online- und Social Media Wahlkampf zu, der Neuwählergewinnung und Überzeugung wohl eher weniger. Was fehlte dann noch? Innovative Spendenplattformen, Apps und Infografiken.

On- und Offline

Für den Onlinewahlkampf gilt das, was auch für die meisten anderen Instrumente, wie Plakate, Wahlkampfstände auf dem Marktplatz oder TV-Spots gilt: Keines entscheidet alleine die Wahl, aber ohne eines der Instrumente geht es auch nicht! Eine konsequente Verknüpfung von On- und Offlinekommunikation sowie eine Verbindung zu konkreten Aktionen wurde versucht, ist aber noch ausbaufähig.

Klas Roggenkamp und Sebastian Schmidtsdorf

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k-roggenkampKlas Roggenkamp ist seit Jahren im Bereich technisch vermittelter Kommunikation tätig, mit besonderem Fokus auf politischer Kommunikation. Er entwickelte und koordinierte zahlreiche politische Kampagnen und begleitende Online-Maßnahmen. Seit 2007 ist er Geschäftsführer der compuccino GmbH und hat dort u.v.a. die Plattform wahl.de entwickelt.

s-schmidtsdorfSebastian Schmidtsdorf beschäftigt sich als Stratege und Redakteur sowie als Politik- und Kommunikationswissenschaftler intensiv mit Wahlkämpfen. Die Bundestagswahl 2013 begleitete er als Redakteur von wahl.de und koordinierte für compuccino den dazugehörigen Blog.