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Bewegtbildstudie: Deutsche nutzen immer mehr Bewegtbildangebote parallel

Foto: © AdobeStock/ghazii

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Zum vierten Mal in Folge hat TVSpielfilmPlus mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) das Thema Bewegtbild analysiert. Die Ergebnisse von „Screens in Motion 2021“ belegen die dynamischen Entwicklungen auf dem deutschen Bewegtbildmarkt und geben Einblicke wie, wann und wo die Deutschen Bewegtbild konsumieren.

Wie verändert sich die Sehdauer und welche Plattformen werden am meisten genutzt? Welche Altersklassen nehmen welche Angebote wahr und wer dominiert den Video-Streaming-Markt? Wie beliebt ist das klassische Fernsehen noch und welchen Einfluss haben Smart TVs? Die Studie „Screens in Motion 2021“ beantwortet diese Fragen und lässt Prognosen für die Zukunft des Bewegtbilds aufstellen.

Immer mehr Plattformen – klassisches TV bleibt vorn

Die Gesamt-Sehdauer der Deutschen über alle Plattformen hinweg bleibt seit 2018 recht konstant bei rund 4:20 Stunden täglich. Diese Zeit verteilt sich über klassisches lineares TV, Streaming-Angebote wie Netflix und Amazon aber auch Videoportale wie YouTube und immer mehr Mediatheken. Nach wie vor ist das klassische TV das meistgenutzte Medium (86 %), um sich Bewegtbildinhalte anzuschauen, obwohl der Anteil seit 2018 leicht gesunken ist. Zusätzlich nutzt jede/r zweite Deutsche mindestens einmal pro Monat ein Streaming-Abo (52 %). Neu ist, dass dabei immer mehr Streaming-Angebote parallel genutzt werden: Aktuell haben 42 Prozent der NutzerInnen mehr als ein solches Angebot im Portfolio (2020 waren es 32%).

Die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosender sind nach wie vor die Hauptinformationsquelle für aktuelle Ereignisse aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nur die jüngeren Befragten verlassen sich hierfür zunehmend auf Social Media: Mit 49% konsultieren mehr unter 30-Jährige Instagram, Facebook und Co. für aktuelle Informationen als die ÖR-TV-Sender (37%).

Streaming-Markt noch ausbaufähig

Die Top-Plätze unter den Streaming-Anbieter belegen weiterhin Netflix (38 %) und Amazon (38 %). Zunehmend gibt es Überschneidung bei der Nutzung der Platzhirsche Netflix und Prime Video: Rund 70 Prozent der UserInnen beziehen jeweils auch das Konkurrenz-Angebot (2019 waren es rund 60 %). Die Plätze 3 und 4 im Ranking belegen die Mediatheken von ARD und ZDF, die mit 29 Prozent und 28 Prozent identische Nutzeranteile haben und damit noch vor Disney Plus (16 %) liegen. Die Mediathek von Arte wird von 11 Prozent der Befragten genutzt und somit gleichauf mit den privaten Mediatheken von ProSieben (Joyn) und RTL (TVNow). Die Studie belegt auch, dass der Markt für Streaming-Angebote noch weiter ausbaufähig ist. 19 Prozent der Befragten bekunden Interesse an einem neuen oder weiteren Streaming- oder Pay TV-Abo. Unter den aktuellen Streaming-Usern sind es sogar 26 Prozent. Insgesamt werden derzeit im Schnitt 1,4 Streaming- oder Pay-TV-Abos genutzt, maximal vorstellbar sind 2,0.

Wer guckt wo und wie lange

Die jüngeren Altersgruppen (bis 29 Jahre) verbringen mehr Zeit auf Netflix und Co. als mit linearem TV. In der Zielgruppe bis 29 Jahre schauen zwar noch 75 Prozent klassisches TV, die Sehzeit ist jedoch seit 2018 um 17 Minuten auf eine Stunde pro Tag gesunken. Gestreamt wird dagegen 1 Stunde 14 Min. Bei den älteren Personen ab 50 Jahren führt das klassische Fernsehen mit deutlichem Abstand, sie gucken rund 2,5 Stunden am Tag und verbringen im Schnitt nur 20 Minuten mit Streaming-Angeboten. Die höchste Steigerung der Streaming-Dauer zeigt die mittlere Altersgruppe, zwischen 30 und 49 Jahren, mit einem Anstieg von 19 Minuten auf 54 Minuten täglich. Das sogenannte „Binge-Watching“ also viele Folgen einer Serie nacheinander zu gucken, ist eher bei den Frauen beliebt. Laut Studie schauen 42 Prozent der weiblichen Befragten häufig mehrere Folgen am Stück, während sich bei den Männern nur 33 Prozent so verhalten.

TV-Zeitschriften meistgenutzte Informationsquelle

Besonders spannend in diesem Jahr ist das Studienergebnis, dass TV-Zeitschriftenmarken nach wie vor die meistgenutzte Informationsquelle zum Thema Bewegtbild sind. 45 Prozent der Befragten gaben dieses Medium an, nur 32 Prozent nannten die digitalen Streaming-Seiten.

Zur kompletten Studie geht es hier >>


Für die Online-repräsentative Studie „Screens in Motion 2021“ hat die GfK im Auftrag von TVSpielfilmPlus 2.009 Personen zwischen dem 05. und 12. März 2021 online befragt.

Methodensteckbrief „Screens in Motion“:

Methode: Online-Befragung
Feldzeit: 05. – 12. März 2021
Grundgesamtheit: Online-Bevölkerung ab 14 Jahre, repräsentativ, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region


Quelle: PM Hubert Burda Media