BDZV-Studie: Verlage wollen mehr in KI investieren

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Die digitale Transformation prägt weiterhin die deutsche Verlagsbranche. Laut der aktuellen Trendumfrage 2025 des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Unternehmensberatung Highberg verzeichnen Verlage ein zweistelliges Wachstum im Digitalbereich. Besonders Paid Content und E-Paper etablieren sich als zentrale Einnahmequellen. Während die Print-Auflagen und Vertriebserlöse rückläufig sind, bleibt die Nachfrage nach digitalen Abonnements stabil. Auch im Werbemarkt zeigt sich ein ähnliches Bild: Während Print leicht verliert, wächst das digitale Geschäft. Trotz dieser Herausforderungen blicken zwei Drittel der Verlage optimistisch in die Zukunft.

Die Studie identifiziert drei Haupttrends für 2025:

  1. Redaktion: Geschwindigkeit und Transformation
    Nachrichtenformate entwickeln sich dynamisch weiter, wobei Live-Berichterstattung, Wochenrückblicke und Evergreen-Inhalte an Bedeutung gewinnen. Exklusive Newsletter stärken zudem die Bindung zu den Lesern.
  2. Produkt: E-Paper auf dem Vormarsch
    Das E-Paper hat sich von einer Übergangslösung zu einer wichtigen Säule des Digitalgeschäfts entwickelt. Die Mehrheit der Verlage plant, interaktive Elemente zu integrieren, um die Nutzererfahrung zu verbessern.
  3. Künstliche Intelligenz: Automatisierung und Herausforderungen
    Etwa 42 % der administrativen Tätigkeiten in Verlagen sollen künftig durch KI automatisiert werden. Insbesondere in Redaktionen kommt KI verstärkt zum Einsatz, etwa bei der Verarbeitung von Polizeimeldungen oder der Personalisierung von Inhalten. KI gilt als größtes Investitionsfeld im Technologiebereich, wobei die Hälfte der Verlage eigene KI-Tools entwickelt. Über die Hälfte der Verlage fühlt sich gut bis sehr gut auf den Einsatz von KI vorbereitet, dennoch nimmt die Aufgeschlossenheit gegenüber KI ab.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Verknüpfung von Journalismus und Live-Formaten. Verlage setzen vermehrt auf Events, Live-Streams und Pop-up-Redaktionen, um ihre Leserschaft interaktiver einzubinden. Beispiele hierfür sind der Live-Journalismus des Handelsblatts oder das „Rocketeer Festival“ der Nordwest Mediengruppe.

Die Trendumfrage 2025 basiert auf den Antworten von 291 Führungskräften aus Zeitungsunternehmen und unabhängigen Digitalpublishern, die zusammen 75 % der verkauften Auflage und 67 % der digitalen Reichweite deutscher Zeitungen repräsentieren.

BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer betont: „Der BDZV wird seine Mitglieder weiterhin dabei unterstützen, sich zukunftssicher aufzustellen und die Transformation der Branche aktiv zu begleiten.“ Dr. Christoph Mayer, Partner bei Highberg, ergänzt: „Während im letzten Jahr KI noch im Experimentiermodus war, wird 2025 das Jahr der Operationalisierung von KI.“

Die vollständige Studie „Trends der Zeitungsbranche 2025“ ist hier verfügbar.

Quelle: bdzv.de