Die Accenture Life Trends 2023 sind der geistige Nachfolger der seit 15 Jahren etablierten Fjord Trends. In der diesjährigen Erhebung steht das Prinzip der Life-Centricity (Lebenszentrierung) im Mittelpunkt: Sie untersucht, wie Menschen ihr Leben umgestalten und neue Technologien nutzen, um ihren sich ändernden Bedürfnisse nachzukommen. Diese fünf Entwicklungen werden das Verhältnis zwischen Menschen und Unternehmen im kommenden Jahr verändern:
Trend 1: I will survive – Permakrise und menschliche Anpassungsfähigkeit
Immer neue Krisen haben den Alltag der Menschen verändert. Für manche sind sie Gewohnheit, für andere hingegen wirken sie extrem destabilisierend. Und dennoch reagieren alle auf dieselbe Art: Sie passen sich an. Für immer mehr Menschen ist Instabilität zum Normalzustand geworden. Wie sie damit umgehen, wirkt sich auf ihr Kaufverhalten sowie auf ihre Sichtweise hinsichtlich der Marken und der Arbeitgeber:innen aus. Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein.
Trend 2: I’m a believer – Wie funktioniert die Kundenbindung von morgen?
In den letzten Jahren haben sich viele Menschen über digitale Kanäle in Interessensgruppen zusammengefunden. Darin erleben sie ein Gefühl der Zugehörigkeit. Neue Gewohnheiten sind entstanden, die auch beibehalten werden. Entsprechend setzen innovative Technologien genau dort an und bieten für Unternehmen neue Modelle der Kundenbindung: Hier steht die Community an erster Stelle, das Produkt kommt danach. Eine solche Neuausrichtung beeinflusst auch Treueprogramme und gibt Menschen die Möglichkeit, ihre Lieblingsmarken mitzugestalten. Gleichzeitig ermöglicht sie den Unternehmen, neue Produktbereiche zu erschließen und Kundenbeziehungen finanziell erfolgreicher zu machen.
Trend 3: As it was – Die Bedeutung immaterieller Werte im Arbeitsumfeld
Die Diskussion rund um die Rückkehr ins Büro reißt nicht ab. Klar ist: Viele Menschen finden sich in der neuen Arbeitswelt noch nicht wieder zurecht. Einige der Probleme haben wir schon in früheren Trends thematisiert. Bislang wurden sie aber noch nicht gelöst – und die Folgen zeichnen sich immer deutlicher ab. Es geht dabei vor allem um die schwer messbaren, immateriellen Vorteile des Bürolebens, die verloren gegangen sind. Diese Entwicklung ist eng mit der post-pandemischen Lage unserer Städte und ihrem gesamten Wertversprechen verknüpft. Viele Mitarbeitende möchten nicht in die Arbeitswelt zurückkehren, wie es sie vor der Pandemie gab. Andere sehnen sich nach persönlichen Kontakten im Büro. Führungskräfte müssen beide Positionen berücksichtigen und ein für alle sinnvolles Modell entwerfen.
Trend 4: OK, Creativity – KI als Kreativitäts-Tool für alle
Künstliche Intelligenz öffnet neue Türen und hilft Menschen, ihre angeborene Kreativität zu entfalten. Bisher wurde sie vor allem von Unternehmen genutzt, um Routineaufgaben zu erledigen – heute kann KI ein wertvoller Co-Pilot in Kreativprozessen sein. Plötzlich kann jede Person mit wenig Aufwand und ohne viel Übung qualitativ hochwertige Sprach-, Bild- und Videoinhalte erstellen. Angesichts dieser rasanten Entwicklung müssen sich Unternehmen mit der Frage beschäftigen, wie sie sich von der Masse hochwertiger KI-generierter Inhalte abheben können.
Trend 5: Signed, sealed, delivered – Digital Wallets: Eine Frage der Akzeptanz
Wir befinden uns mitten in einer digitalen Identitätskrise. Das muss jedem Unternehmen bewusst sein. Ein Wandel im Umgang mit personenbezogenen Daten ist daher überfällig. Bald schon könnten die Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten zurückgewinnen – durch Digital Wallets. In Form digitaler Tokens enthalten diese Zahlungsmethoden, Identitätsnachweise, Kundenkarten und weitere Informationen. Das Entscheidende: Die Menschen können per Voreinstellung selbst darüber bestimmen, wie viele Daten sie mit einem Unternehmen teilen wollen. Dabei profitieren auch die Marken: Die freiwillig bereitgestellten First-Party-Daten könnten ein Ersatz für die Informationen sein, die Unternehmen zuvor mithilfe von Cookies erfasst haben. Bei der Entwicklung von Wertschöpfungskonzepten muss jedes Detail stimmen. Nur so können Menschen Vertrauen in die Technologie entwickeln, die ihre wertvollen persönlichen Daten schützt – keine leichte Aufgabe.
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Quelle: Accenture