Social Commerce in Deutschland: Jeder Vierte kauft regelmäßig über Instagram, TikTok & Co.

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Shopping direkt aus sozialen Medien wird für immer mehr Deutsche zum Alltag. Laut dem aktuellen Adyen Retail Report 2025, der auf einer repräsentativen Umfrage unter 2.000 Bundesbürgern basiert, kaufen bereits 24 Prozent der Befragten regelmäßig über Plattformen wie Instagram, TikTok oder Facebook ein – durchschnittlich drei Mal im Monat. Pro Einkauf geben sie dabei im Schnitt 157 Euro aus.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass Social Commerce längst mehr als nur ein gelegentlicher Impulskauf ist. Interessanterweise zeigt die Studie jedoch auch, dass viele Konsumenten neuen Technologien wie Augmented Reality (AR) oder dem Metaverse gegenüber noch skeptisch bleiben.

Influencer statt Werbespots – Vertrauen wandert zu Content Creators

Der Adyen Retail Report 2025 macht zudem deutlich, dass Produktempfehlungen von Influencern und Content Creators für 17 Prozent der Befragten mittlerweile vertrauenswürdiger sind als klassische Werbeformen. Für Marken bedeutet dies: Reichweite allein reicht nicht mehr aus. Authentizität und eine enge Bindung zur Zielgruppe gewinnen an Bedeutung.

Die Ausgaben im Social Commerce variieren dabei stark: Etwa ein Drittel der Social-Shopper gibt zwischen 57 und 115 Euro pro Kauf aus, knapp 29 Prozent bleiben unter 57 Euro. Rund 12 Prozent investieren zwischen 115 und 173 Euro. Der vergleichsweise hohe Durchschnittswert von 157 Euro wird vor allem durch größere Anschaffungen und Markenkäufe nach oben gezogen.

Zurückhaltung bei neuen Tech-Trends

Trotz der zunehmenden Nutzung sozialer Netzwerke für Einkäufe bleibt das Interesse an immersiven Technologien gering. Nur fünf bis neun Prozent der Befragten äußern Interesse an AR, Virtual Reality oder Metaverse-Elementen beim Shopping. Klassisches Online-Shopping scheint für die Mehrheit weiterhin auszureichen.

Darüber hinaus zeigt die Studie eine starke lokale Präferenz: 41 Prozent der Deutschen meiden Produkte aus dem Ausland bewusst und lassen sich nur wenig von globalen Trends beeinflussen. Koreanische Kosmetik oder japanische Mode finden auf dem deutschen Markt daher weniger Resonanz.

Social Commerce bleibt ein Wachstumsmarkt – doch Vertrauen entscheidet

Der Adyen Retail Report 2025 bestätigt, dass Social Commerce langsam, aber stetig zu einem festen Bestandteil des Einkaufsverhaltens in Deutschland wird. Gleichzeitig zeigt sich, dass das Vertrauen in die Plattformen eine große Rolle spielt. So gaben 58 Prozent der Befragten in einer ergänzenden Kantar-Studie an, nicht im TikTok-Shop einkaufen zu wollen.

Für Unternehmen heißt das: Erfolgreicher Social Commerce entsteht dort, wo Zielgruppen ernst genommen werden. Authentizität, Transparenz und eine enge Community-Anbindung sind wichtiger als der nächste technische Trend. Nur wer Reichweite mit echter Relevanz verbindet, wird langfristig im Social Commerce bestehen können.

adyen.com via absatzwirtschaft.de