Vor ca. eineinhalb Monaten habe ich in meiner Kolumne von der Absicht berichtet, mich im Zusammenhang mit den sozialen Medien mehr zu disziplinieren. Der dauernde Check in Facebook und Co. schien mir meiner Produktivität nicht gerade zuträglich zu sein. Immer, wenn man bei irgendwelchen Tätigkeiten nicht weiter kommt, hilft ein Klick auf das blaue „F“, um die Zeit totzuschlagen. Schon stehen mir Hunderte von lustigen Videos, klugen Sprüchen und Katzenbildern zur Verfügung, um den Anflug einer konzentrierten Stille schnell zu verwischen.
Um diese Zeitverschwendung zu beenden, sind jetzt Mittwoch und Freitag meine „Social Media“-Tage. An diesen schaue ich bei den sozialen Datenschleudern mal vorbei, ob sich interessante Informationen in meinem Nachrichtenstrom finden. Fazit: Es ist verblüffend einfach und sinnvoll, sich nicht ferngesteuert von anderen Informationen aufdrücken zu lassen, sondern konzentriert das zu lesen, was eigentlich wirklich interessant ist. Für die wenigen, wirklich sinnvollen Beiträge, die mich über Facebook und Co. erreichen, nehme ich mir jetzt jeweils max. eine Stunde Zeit.
Der ganz große Zeitgewinn ist aber da eingetreten, wo ich ihn zunächst nicht vermutet habe: Durch das Löschen der sozialen Apps auf Handy und Tablet begrüßen mich meine mobilen Begleiter nicht mehr ständig mit neuen Statusmeldungen meiner „Social Media“-Gemeinde. Jetzt lese ich tatsächlich unterwegs wieder das, was mich interessiert. Ok, ich kann jetzt keine verwackelten Bilder mehr von Konzerten oder Fußballspielen senden, das ist sicherlich ein Verlust für die Menschheit.
Über den Autor: Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen.