Daimler-Chef Ola Källenius belegt im CEO-Reputationsindex des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin im Juni 2021 den ersten Rang unter den 30 Dax-CEOs. Der CEO-Reputationsindex wird halbjährlich in einer Umfrage bei WirtschaftsjournalistInnen aus den Einstufungen bei den Indikatoren „Kompetenz und Persönlichkeit“, „Strategischer Weitblick“, „Offener Umgang mit den Medien“ und „Sympathie“ gebildet und in der Studie „Das Image von Unternehmensführern bei Wirtschaftsjournalisten“ veröffentlicht. Mit seinem ersten Spitzenrang tritt Källenius die Nachfolge von Dieter Zetsche an, der bis zu seinem Abgang im Mai 2019 die Index-Ränge jahrelang von der Spitze her kontrollierte.
Waren in den Vorläufer-Umfragen seit Sommer 2019 die Spitzenränge stets hart umkämpft, mit geringen Unterschieden in den Index-Werten, distanziert Källenius die ReputationsRangreihe der Dax-CEOs im Juni 2021 mit klarem Abstand vor Oliver Zipse/BMW und den fast gleichauf platzierten Timotheus Höttges/Deutsche Telekom und Herbert Diess/VW. Das Top-Ergebnis von Källenius beim CEO-Reputationsindex stützt sich auf seine Spitzenplätze bei den vier Indikatoren, aus denen sich der Index zusammensetzt.
An Ola Källenius schätzen die JournalistInnen seine „authentische“ Persönlichkeit. Er gilt als „modern, kommunikativ, innovativ“, als „divers, kompetent, jung“. Sein Kommunikationsstil ist „angenehm unaufdringlich“, er spricht mit „klar verständlichen Worten“. Ola Källenius ist ein „gefragter Impulsgeber, kompetenter Redner“. Ihm wird „gutes Gelingen“ des „Umstiegs auf E-Autos“ und den „stärkeren Markteintritt in China“ bescheinigt. Källenius „kennt die Branche und den internationalen Markt, weiß Bescheid über technische Entwicklung und strategische Perspektiven“. „Ein ruhiger Macher, der einige alte Zöpfe abschneidet.“
BMW-Chef Oliver Zipse hat nach Ansicht der WirtschaftsjournalistInnen „die Zügel bei BMW entschlossen in die Hand genommen“, mit „klaren Vorstellungen zur Zukunft des Unternehmens“. Er beeindruckt durch „sehr detailreiche Kenntnisse des Konzerns“, ist „technisch versiert und technologiebegeistert“: Ein „zielgerichteter Automanager mit technischem Wissen, der versucht, Verbrenner und E-Mobilität zu verbinden“.
Timotheus Höttges verdankt seine Platzierung in den Top 3 des CEO-Reputationsindex‘ seiner „Nahbarkeit“ und „Bodenständigkeit“. Er „hat das Unternehmen – auch in den USA – gut aufgestellt“. „Zusammen mit Rorsted/adidas ist er einer der ‚hippen‘ Manager in Deutschland“.
Diess wird von den JournalistInnen eine Führungsrolle bei der E-Mobilität zugeschrieben: „Diess ist der Leader des E-Mobilitätsumbaus in der deutschen Autobranche“. Er gilt als „wandlungsfähig, durchsetzungsfähig“ und „zugleich demütiger als viele seiner Vorgänger“; er „führte Wolfsburg aus der Diesel-Affäre“.
Auffallende Ergebnisverbesserungen beim CEO-Reputationsindex gegenüber dem Dezember 2020 verbuchen Christian Sewing/Deutsche Bank (von Rang 8 auf 6) („Christian Sewing repräsentiert einen Kulturwandel, er steht für einen Neuanfang bei der Deutschen Bank“) und Martin Brudermüller/BASF (von Rang 12 auf Rang 10) („zupackend, stellt sich auch schwierigen Themen“).
Hier noch einmal die Top Ten Dax-CEOs / Juni 2021 auf einen Blick:
Ola Källenius, Daimler (Rangplatz Dez. 2020: 4)
Oliver Zipse, BMW (Rangplatz Dez. 2020: 5)
Timotheus Höttges, Deutsche Telekom (Rangplatz Dez. 2020: 1)
Herbert Diess, Volkswagen (Rangplatz Dez. 2020: 6)
Kasper Rorsted, adidas (Rangplatz Dez. 2020: 7)
Christian Sewing, Deutsche Bank (Rangplatz Dez. 2020: 8)
Frank Appel, Deutsche Post (Rangplatz Dez. 2020: 3)
Christian Klein, SAP (Rangplatz Dez. 2020: 9)
Oliver Bäte, Allianz (Rangplatz Dez. 2020: 10)
Martin Brudermüller, BASF (Rangplatz Dez. 2020: 12)
Unter den CEOs der nicht im Dax vertretenen Unternehmen beeindrucken Nicola Leibinger-Kammüller/TRUMPF („Die absolute Heldin der deutschen Familienunternehmer“) und Richard Lutz/Deutsche Bahn („Hat die Bahn für die Zukunft richtig aufgestellt, ist geschickt im Umgang mit der Politik“). Beide wären im Reputationsindex der Dax-CEOs auf Rang 9 platziert.
Zur Umfrage:
Methodik: Online-Umfrage, bundesweit. Die Verteilung der JournalistInnen auf Mediengattungen, die Position in der Redaktion und die thematische Zuständigkeit entspricht den Durchschnittsstrukturen unserer jahrelangen Wirtschaftsjournalistenbefragungen.
Zeitraum der Befragung: 16. Juni – 7. Juli 2021
Stichprobe: 123 WirtschaftsjournalistInnen
Quelle: Dr. Doeblin Gesellschaft für Wirtschaftsforschung mbH 2021