„State of the Media“-Report: Journalist:innen bevorzugen PR-Vorschläge per Mail

Cision State of the Media Report 2024
Bilder/ Grafiken: Cision Germany.
Cision State of the Media Report 2024
Bilder/ Grafiken: Cision Germany.

Für den diesjährigen „State of the Media Report“ befragte Cision Journalist:innen erstmals zu generativen KI-Tools. Über ein Drittel (35,1 %) nutzt solche Tools wie ChatGPT oder Bard überhaupt nicht, während etwa ein Drittel (32,7 %) sie gelegentlich und 23,0 Prozent teilweise einsetzen. Nur 7,8 Prozent nutzen diese Tools häufig. KI unterstützt vor allem bei der Recherche (36,3 %), der Erstellung von Entwürfen (25,4 %) und Interviewfragen (11,3 %). Nur 19,4 Prozent sehen KI als Bedrohung. Der Report basiert auf einer Befragung von über 3.000 Journalisten weltweit, darunter 248 aus der DACH-Region, überwiegend aus Deutschland.

Cision State of the Media report 2024 Social Media LinkedIn Instagram
Bilder/ Grafiken: Cision Germany

Zusätzlich beleuchtet der Report die Social-Media-Präferenzen von Medienunternehmen. Sie planen, ihre Aktivitäten auf Instagram (50,8 %), LinkedIn (42,3 %) und YouTube (27,8 %) zu intensivieren, während sie diese auf X (vormals Twitter; 27,4 %) und Facebook (23,8 %) zurückfahren möchten.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Social-Media-Strategien der Medienunternehmen „zunehmend zielgruppenorientierter und fragmentierter“ werden.

Wie bewerten Medienhäuser Erfolg?

Medienunternehmen bewerten ihren Erfolg auf Social Media hauptsächlich anhand von Leser:innen- und Besucher:innenzahlen (79,4 %), gefolgt von direkten Umsatzbeiträgen (37,5 %) und Interaktion & Engagement (31,9 %).

Jedoch haben sich die Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg deutlich verschärft. „Journalisten kämpfen zunehmend damit, ihre Glaubwürdigkeit zu wahren und redaktionelle von werblichen Inhalten zu trennen. Zudem bereiten sinkende Einnahmen und begrenzte Ressourcen immer größere Probleme“, erklärt Boris Mayer, Director Marketing D/A/CH bei Cision. Die größten persönlichen Herausforderungen sehen Journalist:innen im „Personalabbau und reduzierten Ressourcen“ (59,7 %), gefolgt vom „Druck, zwischen wichtigen Themen und geschäftlichen Anforderungen abzuwägen“ (50,4 %) sowie dem „Umgang mit Fehlinformationen im Netz“ (27,4 %).

Trotz dieser Herausforderungen halten rund 74,6 Prozent der Journalist:innen Pressemitteilungen weiterhin für nützlich, gefolgt von Branchenexpert:innen (56,9 %), direkten Themenvorschlägen (48,8 %) und Meldungen der Nachrichtenagenturen (41,5 %).

Was macht gute Themenvorschläge aus?

Fast die Hälfte der Journalist:innen finden Themenvorschläge hilfreich. Der Erfolg eines Vorschlags hängt davon ab, wie gut er formuliert ist. Für den Report sollten die Journalisten die Aussage „Der perfekte Themenvorschlag ist…“ ergänzen.

Ein guter Themenvorschlag ist relevant für die Redaktion oder das Publikum, kurz, informativ und übersichtlich, und vermeidet Marketingsprache. Er sollte sachlich, konkret und strukturiert sein und zeigen, dass der Absender die Abläufe des Mediums und die Bedürfnisse des Ansprechpartners kennt. Zudem sollte er überraschen, umsetzbar sein und Zusammenhänge aufzeigen, die nicht sofort ersichtlich sind. „PR-Schaffende müssen sich intensiver mit ihren Kunden, den Journalisten, auseinandersetzen. Schnellschüsse sind in der Pressearbeit fehl am Platz; hier zählen Sorgfalt und Struktur“, betont Mayer.

Die überwiegende Mehrheit (89,1 %) der Journalist:innen bevorzugt Themenvorschläge per E-Mail. Dabei zählt Qualität mehr als Quantität – derzeit halten 77,8 Prozent der Journalist:innen weniger als 25 Prozent der Vorschläge für relevant. Dies erschwert ihre Arbeit. 65,3 Prozent der Journalist:innen wünschen sich daher, dass PR-Schaffende ihre Zielgruppe besser verstehen und relevante Themen ansprechen.

Der gesamte „State of the Media Report 2024 Deutschland“ steht hier zum Download bereit >>


Über den State of the Media Report:
Cision hat seine Umfrage zum „State of the Media Report 2024“ im Januar/Februar 2024 durchgeführt. Die Umfragen wurden per E-Mail an die Mitglieder der Cision Media Database versandt, die vom Media Research Team des Unternehmens überprüft wurden, um ihre Rolle als Medienschaffende, Influencer und Blogger zu verifizieren. Außerdem sind wir über die Verbände an die Journalisten herangetreten. An der diesjährigen Umfrage nahmen 3.016 Personen aus 19 Märkten weltweit teil: USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Italien, Spanien, Portugal, China, Australien, Singapur, Malaysia, Indonesien, Taiwan und Hongkong. Die Umfragesprache wurde für jeden Markt übersetzt und lokalisiert. Aus Deutschland nahmen insgesamt 248 Medienschaffende teil.


Quelle: cision.com