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Social Media Monitoring Marke Eigenbau, Teil 12: Fanpage Karma

Fanpage Karma bietet die Möglichkeit, eigene sowie fremde Facebook Fanpages zu analysieren. Dabei ist die Analyse einer Seite nach Anmeldung über das eigene Facebook-Konto kostenlos. Für die Analyse weiterer Seiten sowie die Zuschaltung zusätzlicher Auswertungen werden Preise ab 49,90 € pro Monat aufgerufen. Ab einem Premiumzugang sind auch Twitter-Analysen zugänglich.
Mit Fanpage Karma lässt sich der Erfolg der eigenen Seite messen und im Vergleich zu Mitbewerbern darstellen. Darüber hinaus erfährt man sehr viel über eine Fanpage:

– Wie viele Fans hat die Seite?
– Wie hoch ist das Fanwachstum?
– Wie viele Fans reden aktiv darüber?
– Wie aktiv ist die Seite (Posts pro Tag)?
– Wie viele Beiträge von Fans werden beantwortet und wie ist die Antwortzeit?
– Wie hoch ist das Engagement der Fans?

Fanpage Karma ermittelt das sogenannte Karma Level, einen gewichteten Engagement-Wert. In dem Wert werden u. a. Likes und Shares zueinander ins Verhältnis gesetzt. Der Wert dient als Kennzahl, um Seiten untereinander zu vergleichen. Dabei kann eine Seite mit wenigen Fans auch einen hohen Wert erzielen und eine Seite mit vielen Fans einen niedrigen. Zusätzlich wird die Page Performance berechnet, die als Maß für den Erfolg einer Seite stehen soll. Hierbei werden Wachstum und Engagement kombiniert.

Nach dieser ersten Übersicht liefert Fanpage Karma mittels einer Vielzahl an Detailauswertungen einen tiefen Einblick in das Innenleben einer Seite:

Auf Postebene wird gezeigt, welcher Post und welche Art von Posts (Links, Bilder, Videos etc.) am erfolgreichsten waren, d.h. die meisten Reaktionen hervorgerufen haben. Das beste und schlechteste Foto werden gekürt, die meistgenutzten Linkquellen aufgezeigt, eine Wordcloud erstellt und die Länge der Posts mit der Reaktionshäufigkeit in Verbindung gesetzt.

Fanpage Karma zeigt auf, an welchen Wochentagen am häufigsten gepostet wird, zu welchen Uhrzeiten die meisten Reaktionen erfolgen und was das Mittel der Wahl ist, um hohes Engagement zu erreichen.

Danach erfolgt eine Analyse auf Fan-Ebene:
– Wer sind die Multiplikatoren?
– Aus welchen Ländern kommen die Fans?
– Sind die Fans eher weiblich oder männlich?
– Wie wird auf die Posts von Fans reagiert?
– Wie lange muss ein Fan auf eine Reaktion seitens der Fanepagebetreiber warten?
– Wie hat sich die Fanzahl und das Talking about entwickelt?

Abschließend wird ein Benchmark zu anderen Seiten dargestellt sowie ein Werbewert ermittelt. Der Werbewert ähnelt dem bei klassischen Medien häufig verwendeten Anzeigenäquivalenzwert. Mithilfe eines durchschnittlichen Tausenderkontaktpreises und der Anzahl der Personen, die ein Posting erreicht hat, wird ermittelt, was der Post als Werbung in einem Onlinemedium gekostet hätte.

Als Add-on liefert Fanpage Karma noch ein kostenloses Ranking der erfolgreichsten Facebook-Seiten, bezogen auf das Karma Level, differenziert nach ausgewählten Branchen. So erhält der User bereits einen ersten Einblick, wer nach Karma-Logik die erfolgreichsten Unternehmen der eigenen Branche auf Facebook sind.

Fanpage Karma liefert tiefe Einblicke in die eigene Fanpage. Aber auch Fanpages von Mitbewerbern lassen sich wunderbar ohne viel Aufwand analysieren. Die Auswertungen liefern Hinweise darauf, was gut läuft und wo Optimierungsbedarf besteht. Hierbei darf aber nicht vergessen werden, dass es sich um einen rein statistischen Blick auf die Fanpages handelt, der automatisiert generiert wird. Für tiefgreifende qualitative Analysen empfiehlt es sich wie bei allen bisher vorgestellten Werkzeugen auch hier, die Posts und Kommentare inhaltlich unter die Lupe zu nehmen. Nur so erfährt man, mit welcher Tonalität auf der Seite gepostet wird, welche Themen diskutiert und welche Botschaften gesendet werden. Eine Kombination aus beiden Welten, automatisierte Analysen aus dem Tool angereichert mir inhatlichen Auswertungen durch erfahrende Codierer, wird am Ende die größten Erkenntnisse und wertvollsten Ergebnisse liefern.

Teil 01: Die Clusterung der Tools
Teil 02: Die Twitter-Suche
Teil 03: Die Weblog-Suche
Teil 04: Die Video-Suche
Teil 05: Bookmarking-Dienste
Teil 06: Socialmention
Teil 07: Bewertungstools
Teil 08: TweetStats
Teil 09: Twitter Grader
Teil 10: Marketing Grader
Teil 11: Followerwonk
Teil 12: Fanpage Karma
Teil 13: Klout

Über den Autor: Eike Tölle studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin und ist Leiter der Medienanalyse bei der Landau Media AG. Seit 2001 ist er für den Aufbau und die Implementierung des Leistungsbereiches Medienanalyse bei der Landau Media AG verantwortlich und entwickelt im Rahmen dieser Tätigkeit Methodiken und Tools der Medienresonanzanalyse. Des Weiteren hält er Vorträge mit dem Schwerpunkt PR-Controlling und ist Mitglied diverser Arbeitskreise zu den Themen Wertschöpfung und Social Media.