Schmutzige News im US-Wahlkampf

Foto: © Fotolia/Alex F
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Nach einer Buzzfeed-Untersuchung der Top 20 Nachrichten zum US-Wahlkampf hat die Reichweite der Falschmeldungen zum Ende des Wahlkampfes die der wahren Nachrichten übertroffen. Demnach wurden in den sozialen Netzwerken mehr Lügen als Tatsachen konsumiert, bevor die Wähler ihre Entscheidung getroffen haben.

Natürlich fühlt sich Facebook nicht dafür verantwortlich, welche Inhalte über das soziale Netzwerk verbreitet werden, allerdings stellen die digitalen Möglichkeiten, die die sozialen Medien für solche Lügen-Propaganda zur Verfügung stellen, unsere Gesellschaft auf eine harte Probe.

Selbstverständlich ist es im Rahmen einer Demokratie zulässig, seine Meinung frei zu äußern. Auch kann jeder selber entscheiden, wo und von wem er seine Informationen bezieht. Allerdings begeben sich neuerdings viele „gut informierte“ Wutbürger in eine soziale Meinungsblase, die primär von Gleichgesinnten mit einer Mischung aus Lügen und einseitiger Berichterstattung dominiert wird. Ist man erst einmal in dieser Blase und hält die Berichterstattung der etablieren Medien ohnehin für gelogen, dann verfestigen sich jeden Tag die eigenen Meinungen zu einem Weltbild, das mit der Realität nur noch in kleinen Teilen etwas zu tun hat.

Eine politische Diskussion braucht Tatsachen. Eine politische Diskussion braucht Wahrheiten. Nur wenn zumindest die einfachsten Tatsachen als Diskussionsgrundlage herangezogen werden können, kann eine Diskussion überhaupt geführt werden. Ansonsten verkommt unsere Politik zur populistischen Beschimpfung des anderen, gerne auch gemischt mit Verleumdung. Wer sich bei dieser Beschreibung an die Brexit-Diskussion oder den US-Wahlkampf erinnert fühlt, liegt leider richtig.

Es wird eine Menge Anstrengungen brauchen, bis wir uns wieder auf einer Diskussionsgrundlage befinden, die rationale, vernunftorientierte Entscheidungen hervorbringt. Nur wenn es wieder gelingt, vertrauenswürdige, allgemein akzeptierte Nachrichtenquellen in unserer Gesellschaft zu etablieren, können wir hier eine Veränderung herbeiführen.

Über den Autor: andrea katheder für landau media, berlin 2013Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen. Sie erreichen Uwe Mommert auch unter mommert@landaumedia.de, bei Xing und bei LinkedIn.