Mit „Emma“ startet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ihr erstes KI-Influencer Projekt. Die KI-generierte Markenbotschafterin soll „im virtuellen Raum potenzielle Reisende 24/7 für echte Urlaubserlebnisse und persönliche Begegnungen in Deutschland inspirieren“. Langfristig soll sich Emma „zu einem zentralen, unverzichtbaren Bestandteil der digitalen Kommunikationsstrategie der DZT“ entwickeln.
Die „Persona“
Emma ist eine moderne, weltoffene Berlinerin, die in der digitalen Welt zu Hause ist. Mitte 30 und technik- sowie reiseaffin, kombiniert sie ihre Liebe zu neuen Technologien mit ihrer Leidenschaft für das Reisen durch Deutschland. Auf ihrem Instagram-Kanal @EmmaTravelsGermany inspiriert Emma ihre Follower zu Deutschlandreisen, begleitet sie unterwegs und teilt ihre Erfahrungen auf unterhaltsame und informative Weise. Langfristig wird Emma nicht nur Informationen bereitstellen, sondern als persönliche Reisebegleiterin fungieren und personalisierte Reiserouten erstellen, die auf die individuellen Interessen der Nutzer zugeschnitten sind.
Der technische Hintergrund
Das KI-Influencer-Projekt wurde von der DZT in Zusammenarbeit mit der Agentur Startup Creator entwickelt. Emma ist ein vollständig KI-generierter „Digital Human“. Dank fortschrittlicher Deep-Learning-Algorithmen und Large Language Models (LLMs) kann sie im Chat-Format mit ihren Followern in über 20 Sprachen interagieren. Zum Jahresende wird der KI-Assistent dann auch in der Lage sein, nicht nur auf die Informationen auf germany.travel sondern auf Echtzeit-Daten aus dem DZT-Knowledge Graphen zuzugreifen.
Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der DZT, betont, dass im vergangenen Jahr durch Kooperationen mit „klassischen Influencern“ bereits 148 Millionen Impressions auf den Social-Media-Kanälen generiert werden konnten. Emma solle also nicht das persönliche Erleben und Begegnungen im Reiseland Deutschland ersetzen, „sondern die Customer Journey der Reisenden serviceorientiert optimieren“.
Die Reaktionen – gemischt. Emmas Insta-Profil zählt 2.121 Follower (Stand: 21.10.24). Die Kommentare – aktuell 1.746 – reichen von „coole idee!“ über „interesting experiement“ bis hin zu „just no“. Auch bei LinkedIn für rege über Emma diskutiert. Häufige Kritikpunkte sind die fehlende Emotionalität und Authentizität von echten Menschen sowie Emmas stereotypes Erscheinungsbild. Dabei gibt es aber auch Lob dafür, etwas Neues auspobiert zu haben.
Apropos Ausprobieren: Thomas Knüwer hat sich genau mit Emma auseinandergesetzt und auch die Chatbot-Funktion getestet. Seine Eindrücke hat er hier aufgeschrieben.
Quellen: germany.travel, meedia.de