Na endlich! Das werden wohl viele gedacht haben, die am Wochenende die Nachricht vernommen haben, dass es zum ersten Mal juristische Folgen hatte, Hass-Postings auf Facebook zu versenden.
Jetzt geht es darum, den Druck auf alle Verantwortlichen in Medien und Politik hochzuhalten, damit dem rechten Pöbel die Bühne genommen wird. Immer mehr kommt dabei auch Facebook unter Druck. Die Titelseite der Berliner „BZ“ legte damit am Sonntag vor: „Facebook, das asoziale Netzwerk“ steht da in riesigen Lettern.
Überhaupt hat man den Eindruck, dass selbst die Medien aus dem Verlagshaus Springer jetzt der Fremdenfeindlichkeit und der Panikmache den Kampf angesagt haben. Schürten besagte Springer-Medien noch in den letzten Wochen die Angst mit Schlagzeilen über kriminelle Ausländer, so setzten sie sich jetzt an die Spitze der Bewegung, die Flüchtlinge in unserem Land willkommen heißt.
Eine ähnliche Verhaltensänderung kann man Facebook nur raten – wenn das „soziale“ Netzwerk nicht weiterhin als Hilfsmittel für rechte Propaganda gelten will, muss es jetzt handeln. Nur so kann der angeschlagene Ruf wieder repariert werden. Schon vor den Hass-Postings kehrten immer mehr Jugendliche dem blauen Internet-Riesen den Rücken. Ohne eine deutliche Positionierung gegen menschenverachtende Postings wird Facebook einen Imageverlust erleiden, der durchaus den Niedergang dieser Plattform in Deutschland einleiten könnte. Wer will schon mit seinen Freunden in einem „asozialen Netzwerk“ kommunizieren?
Über den Autor:
Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen.
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