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Diese 5 HR-Trends werden 2023 für Personaler:innen relevant

Stock Foto HR Schriftzug

Die globale Pandemie hat zu Experimenten am Arbeitsplatz gezwungen und die Prioritäten im Personalwesen drastisch verändert. HR-Verantwortliche stehen vor der Herausforderung, talentierte Fachkräfte zu begeistern, da diese heutzutage Mangelware sind. So muss der Fokus auf einer neuen Unternehmenskultur, Diversität und einer akzeptablen Work-Life-Balance liegen, um Young Professionals zu gewinnen und binden. Die Personalverantwortlichen von cormes, Mashup Communications, Expath, Planday und Tickaroo zeigen auf, welche Trends anstehen und worauf es in 2023 ankommt.

Geboren, wofür andere sich weiterbilden: Young Professionals ernstnehmen

In den vergangenen Jahren wurden jüngere Generationen ab und an als arbeitsfaul abgestempelt. Dabei haben sich lediglich ihre Anforderungen an die Arbeitswelt verschoben. Weg von der ‚40-Stunden + Überstunden‘-Woche hin zu einer geregelten Work-Life-Balance, beispielsweise. Ältere Generationen sollten sich von diesem Mindset unbedingt eine Scheibe abschneiden, bevor das Burn Out einsetzt. Young Professionals sind darüber hinaus mit Skills aufgewachsen, für die sich Ältere erst weiterbilden müssen: Laptops, Handys und damit verbundene Tools wurden ihnen quasi in die Wiege gelegt, aber eben auch der Klimawandel, politische Umbrüche und starre Arbeitsumfelder. Die jüngeren Generationen sorgen für frischen Wind in Unternehmen und haben den Arbeitsmarkt dank Fachkräftemangel in der Hand. Darüber hinaus wissen sie mit schnellem Wandel gut umzugehen, da sie mit einer steigenden Anzahl von Herausforderungen groß geworden sind. Während manche Führungskräfte lieber in der Vergangenheit verweilen, inszenieren und gestalten Young Professionals schon die Zukunft. Wir sollten ihnen zuhören, uns austauschen und, ganz wichtig, sie endlich angemessen bezahlen.”

Naomi Owusu, CEO Tickaroo

Diversity ist Pflicht, keine Kür – HR auf Leadership-Ebene heben

Selbstentfaltung, Diversität, Flexibilität sowie Wertschätzung bestimmen immer stärker die Vorstellungen der sogenannten Gen Z. Nicht nur der Fachkräftemangel zwingt die Firmen beim Recruiting umzudenken. Es ist das Erstarken einer jungen Generation, die glücklicherweise Vielfalt in der Gesellschaft und ergo in Organisationen laut fordert und vertritt. Das Bewusstsein und das Engagement dafür müssen direkt bei den Führungskräften anfangen und in allen Arbeitsbereichen Anwendung finden. Wenn sich Organisationen als zukunftsträchtige Arbeitgeber positionieren und ihre Belegschaft in den Fokus ihrer Wertekommunikation stellen wollen, sind sie gut daran beraten, HR auf die Leadership-Ebene zu heben und nachhaltig als Employer Brand nach innen und außen zu agieren. Das bedeutet so viel Transparenz wie möglich an den Tag legen, um Gleichberechtigung zu schaffen und auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen.

Nora Feist, Geschäftsführerin und HR-Verantwortliche Mashup Communications 

Auf Wiedersehen 40-Stunden-Woche: Zeit für die Community

Willkommen New Work! Ich bin überzeugt, dass Unternehmen mit einer 4-Tage-Woche glückliche, zufriedene und effektive Mitarbeitende gewinnen, die gerne zur Arbeit gehen und länger im Betrieb bleiben. Als Teil der 4DW-Bewegung können Teams frische Strukturen etablieren, welche den Joballtag effektiver machen und in weniger Zeit die gleichen Ergebnisse ermöglichen. Auf diese Weise fördern wir in Deutschland eine neue Art zu arbeiten und geben den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Arbeit zu entfalten. So tragen wir aktiv dazu bei, dass sich Kolleg:innen auch sozial und / oder politisch engagieren und Communitys gestärkt werden. In der heutigen Welt eine Notwendigkeit, um eine funktionierende Gesellschaft aufrecht zu erhalten, die an einem Strang zieht und sich gegenseitig unterstützt.

Tia Robinson, CEO Expath

„Mental Health als Schlüsselfaktor fürs Employee Wellbeing“

In Zeiten großer Krisen und steigender Anforderungen an Arbeitnehmende ist die Bedeutung von Mental Health größer denn je. Unternehmen sind in der Pflicht, etwas fürs Mental Wellbeing ihres Teams zu tun. Eine offene, vertrauensvolle Kommunikations- und Feedbackkultur sollte dabei an erster Stelle stehen. Arbeitgeber:innen sind dazu angehalten, abzugleichen, inwiefern sie Maßnahmen treffen können, die positiv auf die Work-Life-Balance und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden einzahlen. In meiner Erfahrung sind Benefit-Programme jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Das Fundament bleibt im wertschätzenden, vertrauensvollen Umgang miteinander.

Melanie Hansen, Head of HR von cormes

Neues Personal gewinnen: New Work in der Schichtarbeit etablieren

Über zwei Jahre Pandemie sowie wirtschaftliche und weltpolitische Unsicherheiten haben ihre Spuren in der Hospitality- und Gastro-Branche hinterlassen. Neues Personal wird insbesondere hier dringend benötigt. Doch die Anforderungen der Arbeitssuchenden haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Themen wie Raum für Selbstverwirklichung und die eigene Work-Life-Balance spielen eine immer größere Rolle. Flexible Arbeitszeiten, alternative Anstellungsmodelle und eine wertschätzende Unternehmenskultur sowie flache Hierarchien rücken in den Fokus. Auch wenn das für die Arbeitgeber:innen manchmal Kompromisse bedeuten kann, gilt es, offen für New-Work-Modelle zu sein und auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Zudem ist es essenziell, die eigenen Standards auch an die gewünschten digitalen Modernisierungsanforderungen anzupassen. Vor allem im Bereich des Personalmanagements können Betriebe im Schichtarbeitssystem mit übersichtlichen Tools und intuitiven Applikationen punkten. Dass neue Entwicklungen dabei zu neuen Bedürfnissen und Angeboten führen, ist kein Novum. Wichtig ist, auf diese Trends und Anforderungen rechtzeitig zu reagieren, um so für potenzielle Bewerber:innen attraktiv zu bleiben. 

Michael Scheiblich, Lead Customer Success DACH bei Planday

Quelle: PM Mashup Communications