Ob zum Haushaltskompromiss, zur Fußball-EM oder den US-Wahlen: Viele Menschen kommentieren Nachrichtenartikel im Netz. Insgesamt 39 Prozent derjenigen, die sich online über das Zeitgeschehen informieren, hinterlassen ihre Meinung mehr oder weniger oft in den Kommentarspalten sozialer Medien oder direkt auf den Nachrichtenwebseiten. 4 Prozent tun dies häufig, 14 Prozent gelegentlich und 21 Prozent eher selten. Das sind Ergebnisse einer rUmfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Männer (44 %) kommentieren demnach häufiger als Frauen (34 %) und die Gruppe der 16- bis 49-Jährigen (43 %) etwas stärker als die älteren Altersgruppen (50 bis 64 Jahre: 38 %; ab 65 Jahren: 30 %). Allerdings ist ein Großteil mit dem gegenseitigen Umgang in öffentlichen Diskussionen und Kommentaren nicht zufrieden: 88 Prozent derjenigen, die sich online über Nachrichten und das Zeitgeschehen informieren, wünschen sich, dass Debatten im Internet respektvoller geführt werden. 72 Prozent ist der Ton in Kommentarspalten bei Nachrichten im Internet oft zu aggressiv und 62 Prozent wünschen sich eine stärkere Moderation.
„Was früher die Leserbriefe in der Zeitung waren, sind heute Online-Kommentare in sozialen Medien und auf Nachrichtenseiten. Wo solche Kommentare aber ohne jegliche Kontrolle oder Moderation publiziert werden, kommt es zu oft zu unsachlichen, beleidigenden oder auch hasserfüllten Kommentaren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Für eine respektvolle Debatte braucht es Spielregeln. Bei deren Durchsetzung kann KI helfen, der Goldstandard sind aber nach wie vor geschulte Moderatorinnen und Moderatoren.“
Online-Kommentare haben insbesondere bei jüngeren Menschen einen sichtbaren Effekt. Bei 41 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, die online Nachrichten konsumieren, haben Kommentare mitunter Einfluss auf ihre Meinung. Andere Altersgruppen lassen sich laut eigenen Angaben deutlich seltener von Online-Kommentaren beeinflussen. Von den 30- bis 49-Jährigen sagen dies 31 Prozent und nur 15 bzw. 17 Prozent der 50- bis 64-Jährigen bzw. über 65-Jährigen.
Quelle: bitkom.org