
Ein Projektteam der ARD-Forschungskommission hat die aktuellen Ergebnisse der ARD-Akzeptanzstudie 2025 vorgestellt – mit bemerkenswert positiven Befunden für den Senderverbund. Die repräsentative Umfrage, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, wurde erneut vom Marktforschungsinstitut GIM erhoben. Sie beleuchtet, welchen gesellschaftlichen Wert die Menschen der ARD zuschreiben und wie die Nutzung sowie Wahrnehmung ihrer Angebote sich entwickelt haben.
Hohe Reichweite – besonders bei jungen Zielgruppen
Die Tagesreichweite der ARD-Angebote liegt inzwischen bei beachtlichen 78 Prozent – ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber 2023. Besonders erfreulich für die Sender: Auch bei den jungen Altersgruppen wächst die Nutzung. In der Gruppe der 14- bis 24-Jährigen liegt die Reichweite nun bei 64 Prozent (+3 Prozentpunkte), bei den 25- bis 49-Jährigen sogar bei 71 Prozent (+5 Prozentpunkte).
Digitaler Wandel als Erfolgsgeschichte
Die digitale Offensive der ARD zeigt Wirkung: 55 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung nutzen wöchentlich ein digitales Angebot des Medienverbunds. Der größte Zuwachs wurde in der jungen Generation verzeichnet: 76 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nutzen wöchentlich digitale Inhalte der ARD – ein deutlicher Anstieg von 20 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023. Auch bei den 25- bis 49-Jährigen ist der digitale Konsum mit 66 Prozent (+12 Prozentpunkte) deutlich gestiegen.
ARD-Vorsitzender Florian Hager bewertet diese Entwicklung als Bestätigung des eingeschlagenen Kurses:
„Diese Ergebnisse zeigen, wie richtig es ist, dass wir so viel Kraft ins Digitale geben, auch wenn das Einschnitte bei unseren linearen Angeboten bedeutet – also im Hörfunk und Fernsehen.“
Junge Menschen messen der ARD wachsenden Wert bei
Der gesellschaftliche Stellenwert der ARD bleibt hoch. 73 Prozent der Befragten halten den Senderverbund für „wichtig für die Allgemeinheit“ – vier Prozentpunkte mehr als 2023. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg in der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen: 58 Prozent dieser jungen Menschen geben an, dass die ARD persönlich für sie wichtig ist – ein Plus von 13 Prozentpunkten.
Regionale Nähe wird stärker wahrgenommen
Auch die regionale Kompetenz der ARD findet zunehmend Anerkennung. 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, die ARD informiere gut über das Geschehen in ihrer Region (+7 Prozentpunkte), und 75 Prozent finden, die Angebote „zeigen die Region, wie sie wirklich ist“ – ein Anstieg von 12 Prozentpunkten.
Politisches Interesse steigt trotz sinkender Demokratiezufriedenheit
Während die Demokratiezufriedenheit weiter sinkt – nur noch 47 Prozent der Menschen äußern sich zufrieden, nach 54 Prozent im Jahr 2023 –, wächst das politische Interesse: 68 Prozent der Befragten zeigen sich politisch interessiert, ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber 2023. Gleichzeitig erreicht die ARD mit ihren politischen Informationsangeboten wieder 71 Prozent Tagesreichweite – ein Niveau, das zuletzt 2020 erreicht wurde.
Verlässliche Berichterstattung wird honoriert
Die Qualität der ARD-Berichterstattung wird von den Befragten erneut bestätigt: 82 Prozent sagen, die ARD halte sie „über das aktuelle Geschehen in der Welt auf dem Laufenden“, 78 Prozent attestieren „verlässliche Berichterstattung in hoher Qualität“, und 72 Prozent bezeichnen die Inhalte als „vertrauenswürdig“.
Repräsentation bleibt ausbaufähig
Trotz der insgesamt positiven Ergebnisse sehen sich weniger als die Hälfte der Menschen in den ARD-Angeboten gut repräsentiert (44 Prozent). Besonders im Osten Deutschlands gab es jedoch einen deutlichen Zuwachs: Dort stieg der Wert um 13 Prozentpunkte auf 42 Prozent.
Auch hier will die ARD ansetzen, wie Florian Hager betont:
„Ein großer Schatz der ARD ist, dass wir vor Ort sind, regional verwurzelt. […] Es geht darum, Menschen in den Austausch zu bringen […]. Dann wird echter Dialog und gesellschaftlicher Austausch möglich, der so wichtig ist für den demokratischen Zusammenhalt.“
Die aktuelle ARD-Akzeptanzstudie zeigt: Die digitale Transformation der ARD trägt Früchte – vor allem bei jungen Zielgruppen. Gleichzeitig wird deutlich, dass die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt weiterhin vor der Herausforderung steht, mehr Menschen in ihrer Vielfalt abzubilden und einzubinden.