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Zwischen Leidenschaft und Disziplin: 6 Grundregeln für einen Corporate Blog

Foto: © Fotolia/phasin
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Sowohl frisch gestartete als auch etablierte Unternehmen möchten gern mit ihren Geschichten möglichst viele Leser erreichen und somit für Aufmerksamkeit bei ihrer Zielgruppe sorgen. Um Informationen zu Unternehmensneuigkeiten, aber auch Artikel zu unternehmensverwandten Themen oder Statements zu aktuellen Diskursen jenseits der traditionellen Medien zu präsentieren, eignet sich besonders gut ein Corporate Blog. Dieser ist das Herzstück in der Content-Marketing-Strategie, auf dem alle Fäden zusammenlaufen. Für die Integration eines Unternehmensblogs sprechen viele Gründe, aber nur wenn dabei grundlegende Dinge beachtet werden.

Ohne Ziel und Vision kein Erfolg

Zunächst einmal geht es darum, was und wen man mit dem Corporate Blog erreichen möchte. Geht es um Brand Building und Neukundengewinnung? Employer Branding und Recruiting? Oder sollen bestimmte Themen gepusht werden, um darüber gefunden zu werden und die Sales-Aktivitäten anzukurbeln? Im Vorhinein sollten diese Ziele festgehalten werden, wie die Besetzung von Themen, mit denen man im Google Ranking auf der Startseite erscheinen möchte. Für die Zielerreichung ist es ratsam einen Content Plan zu erstellen, in dem die entsprechenden Artikel dazu definiert und umgesetzt werden.

Herzblut und Leidenschaft statt liebloser SEO-Texte

Die Aufgabe eines Corporate Blogs ist es, Beiträge mit Informationen zu liefern, die den Leser interessieren, inspirieren und animieren. Dazu ist es aber notwendig, dass auch die Macher des Blogs entsprechend motiviert sind, ihr Wissen weiterzugeben oder Einblick in ihren Unternehmensalltag zu gewähren. Nur so ist der Blog authentisch und zieht Leser freiwillig an. Damit aber regelmäßig Content für den Blog erstellt wird, bedarf es im Unternehmen eines Redaktionsleiters, der Themen auswählt, zuweist und eintaktet. Zwei bis drei Blogposts im Monat sind in der Regel ausreichend, aktuelle Aufhänger sollten jedoch schnellstmöglich bearbeitet werden. Die Artikel müssen nicht zwangsläufig lang sein. Lieber sollte man mehr visuelle Inhalte sprechen lassen. Auch wird Bild- und Videomaterial gern geteilt.

Nicht nur Content, auch Marketing

Durch das Posten von hochwertigen Inhalten wird die Auffindbarkeit im Netz erhöht. Der Corporate Blog ist dafür die perfekte Content-Sammelstelle. Doch allein nur auf den Blog zu setzen und zu hoffen, dass sich jemand zufällig darauf verirrt, funktioniert nicht. Die Unternehmensinhalte müssen von hier aus in die sozialen Netzwerke gestreut werden – und auch wieder zurückgeführt, denn mit einem eigenen Blog muss man seine Fans und Follower nicht mehr auf Drittseiten leiten. Zudem erhöht das Teilen von Blogposts den Traffic auf die eigene Seite und sorgt letztendlich so zu mehr Leads.

Content ist Pflicht, Storytelling die Kür

Es geht aber nicht nur um den Content an sich, sondern auch die Art des Contents. Gutes Storytelling ist dafür unabdingbar. In jedem Unternehmen schlummern zahlreiche spannende Geschichten, die zu Papier gebracht werden wollen. Das kann zum Beispiel eine ungewöhnliche Gründerstory sein, ein Blick hinter die Kulissen zu den neuesten Produktentwicklungen oder auch Anekdoten aus den Büroalltag. Der Corporate Blog ist die ideale Plattform, um eigene, persönlich angehauchte Geschichten zu präsentieren und diese auf anderen Netzwerken zu teilen.

Das Auge liest mit: innovatives Design statt 08/15 Layout

Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Kanälen hat man beim Corporate Blog die Möglichkeit, selbst die Gestaltung und den Aufbau bestimmen zu können. Der Blog sollte am besten auf der Webseite eingebunden sein und das Design mit der Corporate Identity des Unternehmens übereinstimmen. So werden der Wiedererkennungswert und die Verbindung zum Unternehmen gesteigert. Damit sich jeder Besucher sofort auf dem Blog zurechtfindet, sollte dieser übersichtlich und sinnvoll strukturiert sein und einfach und klar navigiert werden können. Auch sollte eurer Blog vom Design zeitgemäß sein. Neue Konzepte, regelmäßige Updates beim Layout oder interaktive Elemente sorgen für Abwechslung und wecken so regelmäßig das Interesse der Leser.

Dialog statt Monolog: Kommunikation mit den Lesern

Ein Corporate Blog ist keine Einbahnstraße, auf dem man Unternehmensnews platziert und dann im Archiv liegen lässt. Die Beiträge sollen Lesern geradezu einen Mehrwert bieten, und sie dazu animieren, auch bei Themen zu kommentieren und zu diskutieren. Man muss nicht zwangsläufig eine Kommentarfunktion auf seinem Blog zulassen, aber spätestens wenn man die Beiträge teilt, sollte man dort auch seinen Fans und Followern zuhören und mit ihnen in den Dialog treten, wenn sie diesen fordern.

Miriam-Rupp_2016_150x150pxÜber die Autorin: Miriam Rupp ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications , der Berliner Agentur für PR und Digitales Storytelling. In ihrem Buch „Storytelling für Unternehmen“ beschreibt Miriam Rupp, wie Geschichten zum Erfolg in Content Marketing, PR, Social Media, Employer Branding und Leadership führen. Mit der Philosophie „Wir lieben es, neue Geschichten zu erzählen“, wecken sie und das 20-köpfige interdisziplinäre Team von Mashup Communications schlummernde Erzählpotenziale in und um Unternehmen, die neue Wege gehen.