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Zeit Online startet anonymen Briefkasten für brisante Infos

Die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ hat einen digitalen Briefkasten eingerichtet. UserInnen können dort anonym über das Internet brisante Hinweise, Dokumente und Datensätze hochladen.

Mit dieser Mailbox will die Redaktion der Wochenzeitung nicht etwa der internationalen Plattform WikiLeaks Konkurrenz machen, sondern regionale sensible Informationen anpeilen. „Wir denken […] an Menschen, die in einem DAX-Unternehmen arbeiten, in einer bekannten gemeinnützigen Stiftung, in einem Sportverein, die auf Daten stoßen oder auf Vorgänge in ihren Organisationen, von denen sie glauben, dass die Öffentlichkeit davon erfahren sollte“, erklärt Wolfgang Blau, Chefredakteur von Zeit Online in einem Webvideo.

Die Redaktion von Zeit Online will die Anonymität der Whistleblower wahren. Technisch setzt man für das Projekt auf Open Source Programmierung und soziales Teilen. Sie stellt externen WebseitenbetreiberInnen ausdrücklich die Funktion des Einbindens des Briefkastens in eigenen Webseiten zur Verfügung.

Die Zeit, die über ein eigenes Ressort für investigative Recherche verfügt, dürfte damit für einigen Zündstoff in den nächsten Monaten sorgen. Für die Krisenkommunikation in deutschen Unternehmen und Organisationen könnte dieser digitale Postkasten auch neue Herausforderungen bereit halten.

Das komplette Video mit Chefredakteur Wolfgang Blau und weitere Hintergründe finden Sie auf blog.zeit.de >>