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Wer kennt schon die Huffington Post?

Es ist schon sehr verwunderlich, dass sich die Tomorow Focus AG, als ein Unternehmen der Burda Gruppe, die Rechte an der deutschen Ausgabe der Huffington Post gesichert hat. Deutsche Verleger, immer vorne mit dabei auch die Burda Gruppe, laufen schon seit langem Sturm gegen sogenannte „News Aggregatoren“, die ihr Angebot ganz oder zum Teil aus dem Content der Verlagswebseiten zusammenstellen. Schon hier droht der deutschen Huffington Post massiver Gegenwind.

Selbst wenn die Huffington Post nicht auf andere Inhalte setzt und durch Kooperation mit Bloggern und einem 15-köpfigen Journalisten Team ihre Inhalte generiert, warum sollten die Deutschen diese Webseite nutzen? Arianna Huffington mag in Amerika eine anerkannte Medienpersönlichkeit sein, in Deutschland ist sie nur eins: vollkommen unbekannt. Von einer „Marke“ kann hier also keine Rede sein, da diese ja gerade eine Bekanntheit und positive Assoziationen mit dem Markennamen voraussetzt.

Last but not least: nur sechs Prozent der Deutschen nutzen Blogs. Blogs haben sich in Deutschland nicht zu einem medialen Massenphänomen entwickelt. Somit sind auch Blogger in Deutschland vor allem eins: vollkommen unbekannt. Eine unbekannte Marke mit unbekannten Autoren und einem unterbesetzten Redaktionsteam wird sicherlich nicht eine Erfolgsstory. Es wird vielmehr ein weiterer Beweis dafür werden, wie unkreative Ideen, die auf der Kopie eines amerikanischen Erfolgsmodells im Internet basieren, scheitern. Schade, dass die Millionen für dieses Projekt nicht in wirkliche Innovationen investiert werden.

Über den Autor: Uwe Mommert ist Vorstand für Vertrieb und Produktion der Landau Media AG. Darüber hinaus ist er begeisterter Web 2.0-Fan und immer an innovativen Ideen interessiert. Für medienrot.de kommentiert Uwe Mommert regelmäßig das Mediengeschehen.