by

Mutti kocht am besten

Foto Cover mutti Magazin 2014

„Mutti kocht am besten“ – ein Heft für die gerade von daheim ausgezogene Studenten-Hipster-Generation, die nicht genau weiß, wie man die Wäsche sortieren muss, bevor man sie in die Waschmaschine stopft und deshalb den Telefonjoker zieht. Und der ist, na klar, Mutti!

Am 9. April ging das Mutti-Heft in den Verkauf. 125.000 Exemplare umfasst die Erstauflage des Heftes, das die VolontärInnen des Bauer-Verlages in Hamburg umgesetzt haben. Eine Augenweide ist es: große Fotos, intensive Bildsprache, kleine Details, die man erst auf den zweiten Blick entdeckt und in Sachen Typografie immer knapp vor der Grenze zum Overload, aber eben nur knapp davor. Ein Magazin mit 150 Seiten sattem Papier. Gedruckter #foodporn sozusagen. Zeitschriften-LiebhaberInnen dürften begeistert sein.

Inhaltlich setzte die Redaktion auf „Hausfrauenkost“ der modernen Art. Ob Burger, Fritten, Spargel oder gepimpte Pastasauce – für die LeserInnen von „Mutti kocht am besten“ gibt es Rezepte im Überfluss. Auch der Magazin-Charakter kommt nicht zu kurz. So portraitiert das Heft die jüngste Biersommelière Deutschlands, den Job des Hochseefischers oder den Kühlschrankinhalt verschiedener Berufsgruppen. Außerdem gibt es ein umfangreiches Koch-Wiki, das KüchenanfängerInnen verrät, welche Lebensmittel in welches Kühlschrankfach gehören, was zu tun ist, um eine versalzene Suppe zu retten und was sich hinter Harissa, Bulgur und Co. verbirgt. Natürlich fehlen auch die obligatorischen DIY-Seiten nicht – dem Selbermach-Trend sei Dank erfahren die LeserInnen, wie sich aus einer Whiskey-Flasche ein Seifenspender und aus einem Bierkasten ein Hocker basteln lässt. Insgesamt eine bunte Mischung mit hohem Nutzwertanteil.

Ein Thema ist allerdings unterrepräsentiert: An der Anzeigenfront wurde wohl auf Sparflamme gekocht, als das Magazin entstand. Mit 150 Seiten Umfang und etwa vier Seiten an Anzeigen, ist das gesunde Verhältnis von 50:50 zwischen Inhalt und Anzeigen überdeutlich unterschritten. So bleibt die Frage: Gönnt sich Bauer das Projekt nur für seine VolontärInnen oder sind einige Seiten mit einem sogenannten Produktionskostenzuschuss  entstanden? Und nur zufällig ist der Hinweis nicht im Heft gelandet? Leider unklar.

MEDIENSERVICE

Wenn Sie mehr über anstehende Medienlaunches oder Medieneinstellungen erfahren wollen, finden Sie auf landau-media.de u.a. die Neuerscheinungen und Einstellungen von Zeitschriften und Zeitungen – monatlich aktualisiert als PDF zum Download. Zu den Downloads >>

Text: Nicole Storch & Jens Stoewhase