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Konzern vs. Startup – Was Groß und Klein bei der PR voneinander abschauen können

Miriam Rupp - Mashup Communications

Es ist der Traum und gleichzeitig Ziel eines jeden Startups, es ihren großen Vorbildern, etablierten Unternehmen, nachzumachen und von den Medien gefeiert und gefeatured zu werden. Der Weg dorthin ist aber steinig und schwer.

Ein Vergleich der PR-Arbeit zwischen Groß- und Gründungsunternehmen zeigt, dass die Bedingungen, Herausforderungen und Ziele sehr unterschiedlich sein können. Das unerfahrene Startup auf der einen Seite, das bei Null anfängt und um jede Presseveröffentlichung kämpfen muss. Die bekannten Namen auf der anderen Seite, die unter ständiger Medienbeobachtung stehen, und sich vor Presseterminen kaum retten können.

Wer sich in dieser boomenden Branche langfristig durchsetzen wird, lässt sich jetzt zwar noch nicht sagen, dennoch gibt es, trotz oder gerade aufgrund der zahlreichen Unterschiede, einige Punkte, in denen die Großen von den Kleinen lernen können und andersherum.

Zwischen Tradition und Vision: Richtiges Storytelling

Allein schon durch sein langjähriges Bestehen hat das Traditionsunternehmen viele Geschichten in petto. Bei Startups hingegen rücken anstatt Geschichten aus der Vergangenheit Visionen für die Zukunft ins Blickfeld. Die jungen, ambitionierten Gründer wollen die Welt verbessern und mit ihrer Idee etwas bewegen. Dabei können sie aber auch auf ihre Gründungsgeschichte zurückblicken und von Erfahrungen erzählen, die ihren Charakter und die Geschäftsidee geformt haben. Umgekehrt ist es Großunternehmen zu empfehlen, neben der traditionellen Schiene auch intuitive Ideen auszuprobieren und dem Klang der Zukunftsmusik zu folgen.

Medienpräsentation: Richtiges Auftreten

Während bei Pressesprechern großer Konzerne aufgrund einer präzisen Schulung und jahrelanger Erfahrung schon jedes Statement sitzt, begegnen Geschäftsführer junger Unternehmen Interviews und Presseterminen spontaner. Dies kann einen großen Vorteil haben: Junge Gründer gehen viel unbefangener an Interviewsituationen heran und können damit charmant und natürlich beim Gegenüber ankommen. In manchen Fällen kann dies aber unvorbereitet wirken. Hat man die Message wirklich herübergebracht oder sich in leeren Aussagen verstrickt? Größeren Unternehmen hingegen wäre zu raten, ab und an vom perfekten Schein abzusehen und die Persönlichkeit hinter der Maske hervorblicken zu lassen.

Themenwahl: Agenda setzen und surfen

Lust auf neue, mutige Themen und eine schnelle Umsetzung selbiger steckt in der DNA jedes Startups. PR-Abteilungen großer Unternehmen hingegen überzeugen mit langfristig durchdachten PR-Kampagnen. Ein Agenda-Setting auf die Beine zu stellen, braucht letztlich viel Ausdauer. So können sich Startups ab und zu ein Stück Weitblick hinsichtlich PR-Stories abschneiden, denn der negative Beigeschmack von Spontaneität sind nicht selten Ungeduld und Sprunghaftigkeit. Umgekehrt liegt noch viel Erfolgspotential darin, wenn die alten Hasen der Kommunikationsbranche für etwas Neues zu haben wären, denn spontane Kampagnen, wie die von Sixt, gehören eher zur Seltenheit.

Über die Autorin:

Miriam Rupp - Mashup CommunicationsMiriam Rupp ist Gründerin und Geschäftsführerin von Mashup Communications, der PR-Agentur für Unternehmer aus der digitalen Branche. Mashup Communications bietet neben der Performance-basierten PR-Arbeit auch maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Personality PR, Content Marketing sowie Social Media an und coacht Gründer mit individuellen Workshops.