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Facebook – 10 gute Fanpages und ihre Erfolgsrezepte

Viele Unternehmen sind mit Fanpages auf Facebook vertreten. Das soziale Netzwerk bietet die Möglichkeit, eigene Inhalte zu posten – die leicht geteilt werden können – und in direkten Dialog mit den Fans zu treten. Erfolgreich wird eine Facebook-Seite erst dann, wenn sie mit Leben gefüllt wird. Dazu gehören nicht nur regelmäßige Statusmeldungen, Fotos und Links, sondern vor allem die Interaktion mit den Fans. Zehn gelungene Beispiele gibt’s hier, wobei die Reihenfolge – wie immer – keine Wertung beinhaltet.

Hans Sarpei

Hans Sarpei, der zuletzt für den FC Schalke 04 kickte, hat die Fußballschuhe inzwischen an den Nagel gehängt und widmet sich voll und ganz dem Social Web. Er berät Karstadt Sports in Sachen Social Media Kommunikation und betreibt auch eine eigene Fanpage auf Facebook. Mit der hat er sich übrigens auch beim diesjährigen TNS Fanpage Award beworben, der am 17. Oktober im Rahmen der Medientage München verliehen wird. Der Ex-Profifußballer hält seine fast 400.000 Fans auf humorvolle Art auf dem Laufenden. Punkten kann er dabei mit Insider-Wissen. Schließlich war er bis vor nicht allzu langer Zeit selbst Teil des Fußball-Zirkus.

Krones AG

Hier wird Lächeln groß geschrieben! Die Krones AG, Weltmarktführer für Abfüllanlagen und Anbieter für Verpackungsanlagen, gehört mit über 70.000 Fans zu den größten B2B-Seiten im deutschsprachigen Raum. Posts von Auszubildenden und PraktikantInnen machen das Unternehmen als sympathischen Arbeitgeber erlebbar. Dank der Bilder und Videos können die Facebook-Fans außerdem einen Blick hinter die Kulissen des Konzerns werfen. Gelungenes Employer Branding!

Porsche

Wie begeistert man Menschen für eine hochpreisige Marke? Porsche macht es vor und setzt auf Facebook vor allem auf Interaktion. So durfte die Community Anfang des Jahres einen Carrera 4S ganz nach den eigenen Wünschen konfigurieren. Farben, Ausstattungspakete, Felgen – alles frei wählbar. Der Vorschlag mit den meisten Likes soll tatsächlich gebaut werden. So haben die Fans – selbst wenn sie sich keinen Porsche leisten können – die Möglichkeit, die Marke mitzugestalten. Zusätzlicher Mehrwert für die Community wird über exklusive Inhalte generiert. So werden Blicke hinter die Kulissen von Produkttests gewährt. Während Motorsportveranstaltungen postet Porsche Bilder direkt vom Streckenrand.

Modelabels

Fanpage trifft Fashion-Blog. Die Facebook-Seite von & other stories wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein Unternehmensauftritt, sondern vielmehr wie ein Mode-Blog. Die Modekette, die zu H&M gehört, vermittelt mit den Bildern einen bestimmten Lebensstil. Wer hier „gefällt mir“ gedrückt hat, interessiert sich nicht nur für die Kleidung als solche, sondern ist Fan des speziellen Stils der Marke.

Vor allem sportliche Labels wie Chiemsee verstehen es, das Image ihrer Marke auf Facebook zu transportieren. Zwischen den Posts finden sich immer wieder lässige Strandfotos. Auch hier lautet das Stichwort Storytelling. Die UserInnen sollen über ein Lebensgefühl zur Marke gebracht werden.

Oreo

Die Facebook-Seite von Oreo hat mehr als 34 Millionen Fans weltweit. Dabei setzt der Kekshersteller weniger auf Text-Inhalte als vielmehr auf eine kreative und humorvolle Bildsprache. Dazu gibt’s Rezepte für Oreo Cake Pops und Tipps für Geburtstagspartys. Facebook ist hier keine Verkaufsplattform, sondern ein Instrument zur Imagebildung.

SportBILD

Facebook ist ein schnelles Medium. Das weiß das Social-Media-Team von Sport BILD und hält die Fans bei sportlichen Ereignissen ähnlich einem Live-Ticker via Facebook auf dem Laufenden – und macht sich so die Emotionen der Sportfans zunutze. Der Lohn: eine rege Diskussion – egal ob es um die Entlassung von Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia oder den Sieg der deutschen Hockey-Herren bei der Europameisterschaft geht. Der Ton ist locker – Basis ist die gemeinsame Begeisterung für Sport. Kommuniziert wird so, wie Fans auch in der Kneipe untereinander sprechen. Das schafft Nähe und sorgt für Sympathie.

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks

Die erfolgreiche Nachwuchskampagne „Back dir deine Zukunft“ des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. hat die Marke von 70.000 Fans geknackt. Die Kampagne ist laut Verband die bisher erfolgreichste des gesamten deutschen Handwerks. Der Social-Media-Auftritt bietet den jugendlichen Fans hilfreiche Informationen rund um Chancen und Karrieremöglichkeiten im Bäckerhandwerk. Aktuelles Testimonial ist Comedian Simon Gosejohann. Der jugendlichen Zielgruppe gefällt das. Nicht unwesentlich für den Erfolg war außerdem das Video zur Ausbildungsoffensive:

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Mehr Informationen

Besonderes Highlight sind Gewinnspiele. So wurde dieses Jahr eine Reise nach Shanghai inklusive zweiwöchigem Praktikum bei einem deutschen Star-Bäcker verlost. Natürlich berichtet Gewinnerin Alina in einem eigenen Blog von ihren Erlebnissen in China. Ergänzt wird das Ganze mit Video-Storys und Steckbriefen von MitarbeiterInnen auf der Homepage www.back-dir-deine-zukunft.de.

Robinson Group

Social Recruiting steht hoch im Kurs. Entsprechend haben Karriereseiten auf Facebook Hochkonjunktur. Die Seite der Robinson Group geht dabei mit gutem Beispiel voran. Neben Informationen und Jobangeboten finden die Fans hier auch Beiträge von MitarbeiterInnen. Fotos und Videos geben Einblicke in ihren „spaßigen“ Arbeitsalltag. Das dürfte besonders WeltenbummlerInnen ansprechen.

ROPA Maschinenbau

ROPA stellt Landmaschinen zur Ernte, Reinigung und Verladung von Zuckerrüben her. Die Facebook-Fanpage des niederbayrischen Unternehmens richtet sich nicht an EndverbraucherInnen, sondern ist ein Beispiel für gelungene B2B-Kommunikation im Social Web. Gelungen deshalb, weil die Kommunikation vor allem eines ist: authentisch. So wird zum Beispiel die Bedienung einer Maschine im Video erklärt – natürlich auf bayrisch!

Die Stadt Hamburg

Die Facebook-Seite der Stadt Hamburg hat fast 800.000 Fans. Mindestens einmal täglich postet die Stadt Neuigkeiten, regt zu Diskussionen und dem allgemeinen Austausch der Fans untereinander an. Die Kommunikation findet auf Augenhöhe statt – und das danken die Fans mit zahlreichen Kommentaren und durch das Teilen der Inhalte.

Tabs zur Job- und Wohnungssuche in Hamburg sowie ein Veranstaltungskalender sorgen dafür, dass BürgerInnen und TouristInnen sich umfassend informieren können. Eine schöne Idee ist auch der Videoblog, in dem Ausgehtipps vorgestellt werden. Leider finden sich dort bisher erst sechs Clips – in Sachen Bewegtbild ist das Ganze also durchaus noch ausbaufähig.

Und was lernen wir daraus?
– Auch auf Facebook geht ohne Storytelling nichts, schließlich will die Community unterhalten werden.
– Unternehmen sollten ihre Zielgruppe(n) kennen und wissen, was gefällt.
– Gerade im Social Web ist es wichtig, authentisch zu sein. Das sorgt für Sympathien.
– Es ist wichtig, vorher Ziele (Recruiting, Imagebuilding etc.) festzulegen, statt blind drauflos zu posten.
– Ganzheitliche Content-Strategien sind erfolgversprechender als Einzelaktionen.

Wollen Sie mehr wissen über „Storytelling“ bzw. das gute Erzählen von Geschichten? Dann schauen Sie doch mal auf diesen Link medienrot.de/storytelling >>

Über die Autorin:

Nicole Storch ist freiberufliche Autorin für Print und Online. Zuvor betreute sie als Redakteurin beim Egmont Ehapa Verlag zahlreiche Kinder- und Jugendzeitschriften. Während ihres Studiums der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der UdK Berlin arbeitete sie bereits als freie Texterin für verschiedene Agenturen.