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Arbeitgeberbotschafter im digitalen Raum

Foto: © Fotolia/kebox
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Eigentlich fing es ja gut an. Einige agile Einzelkämpfer aus den Personalbereichen schwangen sich qua eigener Kraft zum Arbeitgeberbotschafter im digitalen Raum auf.

Das war vor einigen Jahren. Nach kurzer Zeit musste schon diskutiert werden, wie sehr es denn einen Arbeitgeber trifft, wenn ein solcher Botschafter die Wirkungsstätte wechselt, intern oder extern. Denn solches Arbeitgeberbotschaftertum war natürlich ein Boost für die eigene Sichtbarkeit und Karriere. Dennoch fand das Überschwappen in die Fläche bisher kaum statt, was sehr schade ist, nach vertaner Chance riecht.

Natürlich ist es aber kein gutes Umfeld, wenn das eigene Unternehmen wieder und wieder umstrukturiert wird und die HR-Funktion aus ihrer Findungsphase nicht herausfindet.

Trend zu mehr Authentizität

Doch es gibt Hoffnung: Hiermit meine ich weniger die stete Vermehrung von Peer-Awards für die neueste Innovation im digitalen HR-Treiben (dies zahlt eher in die oben erwähnte Karriererubrik denn auf die Zielgruppennähe ein), sondern vielmehr einen Trend, wie er jetzt etwa bei vielen Einreichungen zum QUEB (Quality Employer Branding)-Video-Award durchscheint: Authentische Personen berichten über ihre Arbeitswelt. Das scheint banal, ist es aber nicht. Es fehlt noch die interaktive Komponente, aber es geht in Richtung Arbeitgeberbotschafter.

Technische Möglichkeiten nutzen, um passgenau zu agieren

Wieso aber nicht den nächsten Schritt wagen und entsprechende Kollegen als Botschafter für die digitalen Tummelplätze einsetzen? Die Unübersichtlichkeit (für September gab es auf den Top-Foren für Ingenieure etwa 300.000 Nutzerbeiträge im weiteren Berufskontext) lässt sich eingrenzen und filtern. Relevantes – auch Unerwartetes – lässt sich tagesgenau ermitteln.

So können die Botschafter mittlerweile tiefe Einblicke in ihre Zielgruppen erhalten. Selbst etablierte Player am Employer-Branding-Markt wie trendence fangen an hier mitzuspielen. Der letzte Schub aber, die eigene Botschaft einzubringen, muss vom Unternehmen selbst kommen.
Dies wird passieren, sobald der Druck groß genug ist. Da bin ich sicher.

Über den Autor:
Prof. Dr. Martin GrotheProf. Dr. Martin Grothe ist geschäftsführender Gesellschafter der complexium GmbH und Honorarprofessor an der Universität der Künste Berlin. Er ist Vorstand des Deutschen Competitive Intelligence Forums dcif e.V., Beirat von Quality Employer Branding Queb e.V., der dotBERLIN-Initiative, und Dozent am Institute for Competitive Intelligence ICI. Alma Mater ist die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung WHU.
Im September 2014 erschien das neuste Fachbuch “Personalmarketing für die Generation Internet” von Prof. Dr. Martin Grothe.

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