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Warum sie mit hoher Fluktuation leben müssen – und wie!

Foto: © Fotolia/Gundolf Renze
Die durchschnittliche Verweildauer selbst in den angesagten Unternehmen wie Facebook, Google, Apple ist kaum noch mehr als zwei Jahre. Und das sind die heißen Firmen, die in fast allen Arbeitgeber-Rankings ganz oben landen. Viele Unternehmen – und deren Berater – versuchen, diese „Dienstzeit“ zu verlängern, indem sie die absurdesten Benefits anbieten, Karrierepfade bauen – ohne zu merken, dass sie eigentlich nur neue Karotten an den Stock hängen, dem die Mitarbeiter dann hinterherrennen sollen.

Aber sind ein Paar Monate mehr Arbeitszeit eines unzufriedenen Mitarbeiters (und mehr sind es selten!) wirklich diesen Aufwand wert?

Radikale Ansätze

Vielleicht lässt sich die Verweildauer im Unternehmen auch einfach deswegen nicht verlängern, weil die MItarbeiter nicht länger bleiben wollen? Unternehmen sollten sich daher fünf Ziele vornehmen:

  • Finden Sie heraus, was die Person, die Sie für die offene Position suchen, motivieren kann. Tipp: Es ist nicht immer Geld.
  • Stellen Sie die richtige Person zur richtigen Zeit auf die richtige Position.
  • Schnelleres Onboarding
  • Stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter die Werkzeuge, das Umfeld und die Kollegen haben, die sie brauchen.
  • Unterstützen Sie die Mitarbeiter, die Sie verlassen wollen, auf dem nächsten Schritt.

Aber um diese Ziele zu erreichen, braucht es die Unterstützung des HR-Bereiches. Und auch HR muss sein Denken verändern, um die Organisation zu unterstützen – und seine Kunden (die Mitarbeiter) als Erwachsene zu begreifen.

Neues Denken in HR

Es wäre ein erster Schritt, wenn die HR Teams aus ihren Elfenbeintürmen herablassen würden und die Kommunikation mit Mitarbeitern neu denken würde:

  • Hört auf, euch über die Generation Y zu beklagen und arbeitet mit ihr.
  • Hört auf, Jobs zu verkaufen, sondern seid ehrlich, sonst vertagt ihr das Problem nur.
  • Hört auf, Mitarbeiter mit Geld oder Spielzeug zu motivieren, wenn sie einfach nur ihren Job hassen.
  • Hört auf, zu planen. Für eure Mitarbeiter ist das Unternehmen ein Karriereschritt – und das ist auch gut so.

Dann kann HR-Kommunikation auch endlich einen Wertbeitrag zum Unternehmen leisten.


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Über den Autor: Sebastian Dietrich studierte Politik und Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in Potsdam und Berlin. Er arbeitet seit über zehn Jahren an der Schnittstelle von Human Resources und Public Relations, auf Agentur- wie Unternehmensseite.